Zur physiologischen Problematik vegetativer Regulationsprüfungen |
Journal/Book: Sonderdruck aus Zeitschrift für die gesamte Innere Medizin und ihre Grenzgebiete 7. Jahrg. (1952) Heft 23 S. 1060. 1952;
Abstract: Aus dem Physiologischen Institut der Universität Greifswald (Direktor: Prof. Dr. Dr. W. Steinhausen) Überblickt man die große Zahl klinischer Abhandlungen welche sich mit dem für die angewandte Medizin so besonders wichtigen Problem der vegetativen Regulation beschäftigen so muß man feststellen daß diese zum großen Teil in Zielsetzung Argumentation und Schlußfolgerungen noch von der - in strenger Form als unhaltbar erwiesenen - Vagotonie-Sympathikotonie-Lehre von Eppinger-Hess beherrscht sind. Die Kritik v. Bergmanns hatte wohl nachgewiesen daß es einen durchgehenden Antagonismus der vegetativen Funktionspartner nicht gibt und an Stelle dessen den Begriff der "vegetativen Stigmatisation" oder "vegetativen Labilität" eingesetzt. Zwar war an Sicherheit der Aussage dadurch gewonnen worden daß man sich auf eine unvoreingenommene Bestandaufnahme vegetativer Stigmata als von Symptomen einer Labilität oder Übererregbarkeit im vegetativen System beschränkte aber auf des vegetativ Stigmatisierten allzusehr sich weitend ins Diffuse verschwimmt". Die Richtigkeit dieser Prognose des großen Klinikers dürfte den Grund dafür abgeben daß der größere Teil der medizinischen Autoren nach wie vor bemüht ist die klinischen Beobachtungsergebnisse der vegetativen Syndromatik immer wieder auf die einfache und übersichtliche faßbare Formel eines vagosympathischen Antagonismus zu reduzieren. . . .
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