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December 2024

Untersuchung von Stuhlproben - wenig therapeutische Relevanz

Journal/Book: Ärztezeitschr. f. Naturheilverfahren 40 4 (1999) S. 241. 1933;

Abstract: Wolfgang Rösch Chefarzt der Medizinischen Klinik im Krankenhaus Nordwest Frankfurt/M. Die routinernäßige Untersuchung von Stuhlproben auf Pilze bringt wenig an therapeutischer Relevanz. Zwar wird immer wieder vorgetragen daß 106 Pilze pro Gramm Stuhl als pathologisch anzusehen sind doch findet sich diese Größenordnung praktisch bei allen Patienten die unter einer Chemotherapie stehen oder die über einen längeren Zeitraum Antibiotika eingenommen haben. Pilze in niedrigerer Konzentration <102 bis 104 findet man bei 2-3 aller Stuhlproben. Ob die Analyse der Pathogenitätsfaktoren von Candida sinnvoll ist oder ob sich daraus therapeutische Konsequenzen ableiten läßt sich derzeit noch nicht beantworten. Durch eine antimykotische Therapie z.B. mit Nystatin. läßt sich eine "Darmsanierung" dahingehend erreichen daß der Pilzgehalt unter die Nachweisgrenze gedrückt wird. In der Regel ist jedoch etwa 1 Woche nach Absetzen der Therapie wieder mit dem Auftreten von Candida zu rechnen da dieser Keim zur physiologischen Mundflora gehört und durch seine Säureresistenz den Magen problemlos passieren kann so daß er dann weder im Stuhl nachweisbar ist. Ein Zusammenhang zwischen Pilzen im Darm und einem Candida-Hypersensitivitäts-Syndrom herzustellen ist außerordentlich problematisch zumal in prospektiven Studien gezeigt werden konnte daß es eine solche yeast-connection nicht gibt. Auch der häufig postulierte Nachweis von Toxinen oder Allergenen von Pilzen ist bislang noch nicht gelungen im Gegenteil zumindest von der Bierhefe (Saccharornyces cerevisiae) liegen eindeutige wissenschaftliche Studien vor die eine immunstimulierende oder immunmodulierende Wirkung gezeigt haben. Eine antimykotische Therapie gegen Candida sollte deshalb wenn überhaupt; nur kurzfristig für 1 bis maximal 2 Wochen eingesetzt werden wenn dies z.B. der Gynäkologe neben einer lokalen Behandlung einer Vulvovaginitis für sinnvoll erachtet. Pilze im Stuhl sollten nicht mit Pilzen im Darm gleichgesetzt werden. Candida liebt glycogenhaltiges Plattenepithel. Außer der Speiseröhre besteht der gesamte Verdauungstrakt aus Zylinderepithel mit dem Candida wenig anzufangen weiß. Eine invasive Soor-Erkrankung ist somit nur in der Mundhöhle der Speiseröhre und perianal denkbar nicht jedoch in Magen oder Dünndarm. wt


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