Trockene raue Haut mit ausgedehnten Infekten und Ekzemen Schnelle Regeneration mit Kortikoiden

Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. 2001; Nr. 8 (143.Jg.): S. 36/ 137. 2001;

Abstract: Dr. med. H. Schulz Bergkamen Kälte und Heizungsluft greifen die Lipidbarriere der Haut an die Hautoberfläche wird trocken und rau. Dadurch können sich Entzündungen und Ekzeme leichter ausbreiten. Wenn die Eigenregenerationskraft der Haut dann nicht mehr ausreicht führen topische Kortikoide rasch zu Reepithelialisierung und Abheilung. Neben der genetischen und der altersbedingten Veranlagung zu vermehrter Hautexsikkation können zahlreiche äußere Einflüsse die Lipidbarriere stören: Häufiges Duschen Insolation Kälte Heizungsluft und chemische Noxen können zu einer trockenen rauen und rissigen Hautoberfläche führen. Barrierefettstoffe werden dadurch aus dem Stratum corneum herausgelöst. Der Feuchtigkeits- und Fetthaushalt gerät aus dem Gleichgewicht die Wasserverdunstung steigt an. Die irritierte Haut zeigt eine Verschiebung der Mikroflora mit vermehrter Besiedlung z. B. durch Staphylococcus aureus Candida albicans und gramnegative Bakterien. Entzündliche Reaktionen Ekzeme und das Triggern immunogener Störungen (z. B. atopische oder Kontaktekzeme Psoriasis) sind die Folge. Sofern in dieser Situation die Eigenregenerationskraft der Haut nicht ausreicht ist eine medikamentöse Sofortwirkung mittels hochpotenter Lokalsteroide erzielbar. Selbst bei ausgedehnten Oberflächendefekten setzt binnen weniger Stunden der Reepithelisierungseffekt ein. Allerdings führen falsche Indikation und/oder unnötige Langzeitanwendungen topischer Glukokortikosteroide zu den hinlänglich bekannten Nebenwirkungen: Zerstörung der Hautoberflächenfelderung infolge verminderter Lipidbindung und vermehrten transepidermalen Wasserverlustes Hautatrophie Teleangiektasien Petechien periorale Dermatitiden Hypertrichose etc. Gewünschte Effekte schneller als Nebenwirkungen Dabei treten Nebenwirkungen auch bei mittelstark bis stark wirksamen halogenierten Glukokortikoiden frühestens nach dem 14. Behandlungstag auf. Aber bereits nach zwei- bis fünftägiger Anwendungsdauer ist das zu erreichen was Steroide zu leisten vermögen: antiinflammatorische antiexsudative immunsuppressive und antiproliferative Wirkung gefolgt von rascher Reepithelisierung und Regeneration der Hautbarrierefunktion. Innerhalb von 48 Stunden gelingt eine vollständige Wiederherstellung intakter Epidermis (s. Abb. 2). ... hf

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