Diagnostik und Therapie des chronischen Müdigkeitssyndroms (CFS) und verwandter Erkrankungen Ein Positionspapier der Ärztekammer Nordrhein

Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. Qual.sich. (ZaeFQ) 2001; Nr. 1 (95.Jg.): S. 74-75. 2001;

Abstract: Ärztekammer Nordrhein Düsseldorf CSF ist die auch in Deutschland übliche Abkürzung für das Chronic Fatigue Syndrome eine zunächst in den USA verwendete Bezeichnung für Zustände unerklärter chronischer Erschöpfung mit vielfältigen Befindensstörungen die zunächst als unbekannte Viruserkrankung aufgefaßt wurde ohne dass diese ebenso wie eine Reihe später geäusserter Entstehungshypothesen bewiesen werden konnte. Der amerikanische Terminus wurde zunächst als "chronisches Müdigkeitssyndrom" übersetzt in neuerer Zeit sprachlich ebenfalls nicht exakt aber doch richtiger als "chronisches Erschöpfungssyndrom" bezeichnet. Die Frage ob dieses Syndrom tatsächlich eine "Krankheit" im üblichen Sinne darstellt und der Begriff damit den Weg zu einer spezifischen Behandlung weisen kann oder ob wissenschaftlicher Irrtum Gewinnstreben von Anbietern im Gesundheitswesen und schulmedizinkritisches Medieninteresse eine neue Bezeichnung für die altbekannte Problematik der letztlich psychogenen oft angstbetonten somatoformen Störungen geschaffen hat war und ist umstritten. Ähnliche Kontroversen betreffen Erkrankungen mit ähnlicher oder identischer Symptomatologie wie z. B. das Multiple Sensitivity Syndrom (MCS) die Fibromyalgie das Sick Building Syndrom das Golfkriegssyndrom in den USA das Amalgamsyndrom und das Holzschutzmittelsyndrom in Deutschland. Im Gegensatz zu somatischen oder psychischen Erkrankungen deren Existenz als solche anerkannt ist wird diese Kontroverse nicht allein unter medizinischen Wissenschaftlern mit wissenschaftlichen Argumenten ausgetragen sondern auch in der Laienpresse in informativen aber auch aggressiven und vorwurfsvollen Schriften von Selbsthilfegruppen zwischen Patienten und ihren Anwälten und den Kostenträgern welche die Notwendigkeit und Wirtschaftlichkeit der oft vielfältigen Diagnostik und Therapie zu prüfen haben. Ärztinnen und Ärzte die Patienten mit unerklärten Erschöpfungsgefühlen betreuen oder die mit der von Patienten selbst oder von vorberatenden Ärzten oder Heilpraktikern gestellten Diagnosen der oben genannten Diagnosegruppe konfrontiert werden werden je nach Informationsquelle unterschiedliche ja gegensätzliche Meinungen finden. ... hf

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