Wissenschaft oder Hokuspokus? Komplementärmedizinische Verfahren: Geistheilung

Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. 2001; Nr. 3 (143.Jg.): S. 40/ 34 - 41/ 35. 2001;

Abstract: Prof. E. Ernst MD PhD FRCP (Edin) Department of Complementary Medicine School of Postgraduate Medicine and Health Sciences University of Exeter Exeter Geistheilung zum Beispiel in Form von Handauflegen wird bei den unterschiedlichsten Indikationen eingesetzt. Sie hat zahlreiche Anhänger und auch randomisierte Studien zeigten positive Ergebnisse. Was an dieser kontrovers diskutierten Methode wirklich dran ist lesen Sie in folgendem Unter allen komplementärmedizinischen Verfahren ist die Geistheilung vielleicht diejenige Methode die die Gemüter am meisten erhitzt. Wissenschaftlich orientierte Mediziner werden sie als reinen Hokuspokus verwerfen oder bestenfalls als harmloses Plazebo tolerieren. Viele Patienten dagegen sind nahezu religiöse Anhänger der Geistheilung und meinen dass es fast der Blasphemie gleichkommt sie infrage zu stellen. Zu bedenken ist auch die zunehmende Popularität der Geistheilung [1 2]. In den USA hat sich ihre Verbreitung zwischen 1990 und 1997 in etwa verdoppelt und die Methode des "Therapeutic Touch" die meist von Krankenschwestern ausgeübt wird zählt angeblich ca. 50000 Therapeuten in 75 Ländern. Prinzip Es existieren zahlreiche Varianten und Begriffe. Geistheilung kann durch "Handauflegen" oder auch über große Distanz erfolgen. In den USA sind die Varianten "Therapeutic Touch" oder Reiki beliebt. Begriffe wie paranormales oder psychisches Heilen sind ebenfalls gebräuchlich. Im Englischen werden Termini wie "faith healing" oder "spiritual healing" nahezu synonym verwendet. Allen Varianten ist gemeinsam dass der Heiler den Patienten "Energie" zukommen lässt. Die Natur dieser "Energie" ist nicht definiert; mit Sicherheit ist dies keine Energie im physikalischen Sinn. Alle Versuche sie objektiv messbar zu machen sind bis heute gescheitert. Ferner ist unklar woher diese "Energie" kommt. Geistheiler sagen häufig dass die Energie von einer "höheren Quelle" stammt. ... hf

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