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May 2024

Kontrollblicke unter die Bettdecke Achten Sie auf die Dekubitusprophylaxe in Alten- und Pflegeheimen!

Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 45/ 1999; S. 29/ 773; (141 Jg.). 1999;

Abstract: Prof. Dr. med. Th. Nikolaus Chefarzt der Bethesda Geriatrischen Klinik Ulm Druckbedingte Geschwüre und deren Prophylaxe sind in den letzten Jahren Gegenstand zahlreicher wissenschaftlicher Untersuchungen gewesen. Neue Erkenntnisse hinsichtlich der Pathophysiologie haben geholfen wirksame Strategien zur Dekubitusprophylaxe aber auch zur -therapie zu entwickeln. Der bedeutendste Risikofaktor ein Dekubitalgeschwür zu entwickeln ist bei alten Menschen ein Krankenhausaufenthalt. Amerikanische Untersuchungen gehen davon aus daß sich etwa 60% aller Dekubitalgeschwüre im Akutkrankenhaus entwickeln normalerweise innerhalb der ersten zwei Wochen. Die Inzidenz von Dekubitalgeschwüren in Alten- und Pflegeheimen ist nicht so gut dokumentiert. Hier reichen die Zahlen von 2-30% mit einer durchschnittlichen geschätzten Häufigkeit von 9-13%. Auch mit der Anwendung modernster Pflegetechniken und der entsprechenden Hilfsmittel sind einmal entstandene Dekubitalgeschwüre schwierig zur Heilung zu bringen. Die Behandlung kann Monate in Anspruch nehmen. Da das Entstehen von Dekubitalgeschwüren einen Behandlungs- bzw. Pflegefehler darstellen kann und unter Umständen strafrechtliche Konsequenzen drohen ist es wichtig Risikopatienten zu identifizieren und großen Wert auf eine Dekubitusprophylaxe zu legen. Bei bestehendem Dekubitus ist erst recht eine exakte Befunddokumentation und Verlaufsbeobachtung unerläßlich - nicht zuletzt zur Qualitätskontrolle. Der Hausarzt übernimmt eine wichtige und verantwortungsvolle Funktion wenn er gebrechliche ältere Menschen zu Hause oder Bewohner eines Alten- und Pflegeheimes betreut. Er muß erkennen können wann die Gefahr besteht daß sich ein Dekubitus entwickelt und in Zusammenarbeit mit ambulanten Pflegediensten bzw. den Pflegekräften der entsprechenden Einrichtung ein Konzept zur Prophylaxe erarbeiten. Bei aufgetretenem Dekubitalgeschwür ist eine regelmäßige Inspektion durch den Hausarzt dringend geboten. Dies heißt im Klartext aber auch daß bei Visiten von bettlägerigen Patienten in Alten- und Pflegeheimen die Bettdecke gelupft werden muß und risikogefährdete Körperpartien wie Fersen oder der Sakralbereich regelmäßig und gründlich inspiziert werden müssen. ab


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