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May 2024

Eingriffe an der Karotis Nur "primum nil nocere"?

Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 48/ 1999; S. 27/ 855 - 28/ 856; (141 Jg.). 1999;

Abstract: Prof. Dr. med. H. S. Füeßl Geschäftsf. Schriftleiter MMW-Fortschritte der Medizin Man mag die "Ökonomisierung" der Medizin unserer Tage in mancher Hinsicht bedauern. Die Entwicklung hat jedoch auch unbestreitbare Vorteile die letztlich dem betroffenen Patienten zugute kommen. Wer die Kosten-Nutzen-Relation im Auge hat kommt an einer Optimierung der Versorgung durch Etablierung von Standards und fortlaufende Qualitätssicherung nicht vorbei. Die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie hat sich als eine der ersten chirurgischen Schwerpunktgesellschaften des besonders diffizilen Problems der Karotisoperationen angenommen. Diffizil deshalb da rekonstruierende Eingriffe an der Karotis in den meisten Fällen als präventive Maßnahme bei symptomatischen häufig aber auch asymptomatischen Risikopatienten mit hoch- bis mittelgradigen Stenosen vorgenommen werden. Der Nutzen dieser Maßnahme steht und fällt mit einer möglichst niedrigen perioperativen Komplikationsrate. Aufgrund der Ergebnisse randomisierter Studien gilt eine Komplikationsrate von 4% als der Schwellenwert ab dem sich das Kosten-Nutzen-Verhältnis zwischen operativem und konservativem Vorgehen zu Ungunsten der Operation verschiebt. Wie die auf der Basis von 15.000 Karotisrekonstruktionen durchgeführte Untersuchung von G. Torsello (S. 28) zeigt liegen die deutschen Kliniken mit einer Frequenz von 1 9% bei den schweren neurologischen Defiziten und 1% bei der perioperativen Letalität sogar weit unter diesem Wert [1]. So weit so gut. Die technische Qualität der Karotischirurgie in Deutschland scheint - wer hätte etwas anderes erwartet - auf Spitzenniveau zu liegen. Leider wird dadurch die Entscheidung für oder gegen die Operation für Arzt und Patient nur wenig leichter. Seit den beiden großen 1991 publizierten Studien aus den USA und Europa ist bekannt daß durch die Endarterektomie bei symptomatischen Patienten mit Stenosen der A. carotis interna von 70% und mehr die Häufigkeit ischämischer Insulte in den folgenden zwei bis drei Jahren um 75% verringert wird [2 3]. Die Karotisrekonstruktion nahm damit als einer der wenigen präventiven chirurgischen Eingriffe die Hürde einer randomisierten und kontrollierten Studie. Dementsprechend boomte der Eingriff und wird heute in den USA pro Jahr 360mal/Mio. Einwohner ausgeführt. ... ab


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