Sabalfrucht - Extrakt zur Behandlung der benignen Prostatahyperplasie Ergebnisse einer plazebokontrollierten Doppelblindstudie

Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 25/ 1999; S. 62/ 378; (141 Jg.). 1999;

Abstract: Prof. Dr. Dr. Bauer Hartwig W.; München Die medikamentöse Behandlung der benignen Prostatahyperplasie (BPH) ist vor allem auf eine Reduzierung der Miktionsbeschwerden der Miktionsfrequenz und des Restharnvolumens gerichtet. Im Vordergrund stehen dabei Phytotherapeutika (z. B. Sabalfrucht-Extrakt) da sie im Gegensatz zu chemischen 5-Reduktase-Inhibitoren oder Alpharezeptorblockern nahezu nebenwirkungsfrei sind. In der vorliegenden Studie wurde die Wirksamkeit und Verträglichkeit eines CO2-Extraktes der Sabalfrucht gemäß den WHO-Kriterien für klinische Prüfungen in der Indikation BPH untersucht. Für die Dauer von sechs Monaten wurden zweimal täglich 160 mg Sabalfrucht-Extrakt (LG166/S) bzw. Plazebo doppelblind und randomisiert an 101 Patienten oral verabreicht. Hauptzielparameter war die Reduktion der irritativen und obstruktiven BPH-Symptome einschließlich Bewertung der Lebensqualität die anhand des Internationalen Prostata-Symptomenscore (I-PSS) ermittelt wurde. Daneben interessierten auch maximaler und durchschnittlicher Harnfluß einschließlich Dauer der Miktion sowie Prostatagröße und Restharnvolumen. Ergebnisse. Die Werte im I-PSS verminderten sich bei den mit Sabalfrucht-Extrakt behandelten Patienten im Vergleich zu Plazebo statistisch signifikant (p < 0 01). Nach sechsmonatiger Behandlung gingen die Beschwerden unter Verum um 37% zurück gegenüber 13% unter Plazebo (Abb. 1). Die deutliche Linderung der wahrgenommenen Beschwerden drückte sich auch in einer gegenüber Plazebo signifikanten und klinisch relevanten Verbesserung der Lebensqualitätsbewertung aus. Von den urodynamischen Parametern besserten sich der maximale Harnfluß (+15 7%) und die Miktionsdauer (-8 6%) ebenfalls unter Verumtherapie signifikant gegenüber Plazebo. Die in vielen Untersuchungen beschriebene Verringerung des Restharnvolumens um mehr als 50% konnte im Rahmen dieser klinischen Prüfung nicht gezeigt werden. Die Verträglichkeit war sehr gut. Während der sechsmonatigen Beobachtungszeit traten keinerlei unerwünschte Ereignisse auf. Die Ergebnisse der klinisch-chemischen Analysen die vor Beginn und nach Beendigung der Behandlung durchgeführt wurden ergaben keinerlei klinisch oder statistisch signifikante Veränderungen. Das berichtete Ausmaß sexueller Aktivität war während des Studienzeitraums in den meisten Fällen unverändert in keinem Fall vermindert. Zwei Patienten unter LG166/S berichteten über eine Zunahme der sexuellen Aktivität. Fazit ? Die klinische Studie bestätigt: Sabalfrucht-Extrakt ist in der Therapie der benignen Prostatahyperplasie effektiv und gut verträglich. ? Es ist nebenwirkungsarm und deshalb besonders für eine Langzeittherapie geeignet. ab

Zurück | Weiter