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May 2024

Polypathie und Multimorbidität bei unter 60-jährigen Patienten - der "junge" geriatrische Patient in der Rehabilitation

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 290-291 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12. März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: Klinik für Geriatrie und Rehabilitation Geriatrisches Zentrum Berlin-Buch Das klinische Rehabilitationsgeschehen wird heute vielfach von Patienten im hohen Lebensalter geprägt weshalb die geriatrische Rehabilitation zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die geriatrische Rehabilitation darf keineswegs auf kalendarisch vorgegebene Altersgrößen eingegrenzt werden etwa für Patienten nach dem 60-sten Lebensjahr. Das Aufgabengebiet der geriatrischen Rehabilitation hat sich vielmehr an Krankheits- und Symptomenkonstellationen zu orientieren die in der Geriatrie vorherrschend und typisch sind. Dazu zählen vorrangig Multimorbidität und Polypathie als die klassischen Merkmale geriatrischer Patienten. In der vorliegenden Untersuchung wird an 101 Patienten mit Schlaganfall die zum Zeitpunkt der stationären Aufnahme zur Rehabilitation unter 60 Jahre alt waren der Umfang der Begleiterkrankungen untersucht ebenso ihre Auswirkungen auf Verlauf und Dauer stationärer Rehabilitation. Es handelte sich um Patienten aus den Jahren 1995 und 1996 davon 48 Frauen. Das Durchschnittsalter betrug 52 43 Jahre (22 - 59 J Frauen 51 95 J. Männer 52 88 J.). Die Zahl von Begleiterkrankungen betrug unterhalb des 55. Lebensjahres durchschnittlich 3 77. bei 55 - 59- jährigen Patienten 5 7. Bei Patienten nach Hirnblutung lagen die Zahlen geringer. Im Vergleich dazu lag die Zahl der Begleitkrankheiten aller Patienten nach dem 60. Lebensjahr mit 6 4 nur wenig höher. Überraschend war daß die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der jüngeren Patientenpopulation leicht über der von über 60-jährigen Patienten lag. Auch Art und Häufigkeit der ursächlichen und begleitenden Erkrankungen neben dem zerebrovaskulärem Insult wich bei den unter 60 jährigen Patienten nicht wesentlich von denen in höheren Altersstufen ab. Bei Hirnblutungen (n = 19) fiel neben Hypertonie noch Alkoholismus als häufige Nebenerkrankung auf. Im übrigen fanden sich auch bei einer Reihe anderer zur Rehabilitation anstehender Krankheitszustände und -folgen ähnliche "Geriatrie-Verhältnisse" so bei peripherer arterieller Verschlußkrankheit (pavK) Polyneuropathie frühzeitigem Parkinsonismus Zustand nach Endoprothesen-Operationen oder unfallchirurgischen Eingriffen nach Frakturen infolge Stürzen. Die vorgelegten Zahlen könnten hilfreich sein in der gegenwärtigen Strukturdebatte um eine effektive und kostengünstige Gestaltung des Gesundheitssystems. Sie legen nahe daß wahrscheinlich Rehabilitationseinrichtungen zur Anschlußheilbehandlung (AHB) der Rentenversicherungsträger zunehmend mit Schlaganfallkranken konfrontiert werden bei denen Bedingungen der geriatrischen Rehabilitation vorliegen. Andererseits müssen geriatrische Rehabilitationseinrichtungen auch jüngeren Patienten offen stehen wenn diese typische Merkmale geriatrischer Patienten aufweisen. Das bedeutet im Hinblick auf Strukturüberlegungen daß sich Angebot und Aufgaben von Rehabilitationseinrichtungen zuerst an bestimmten medizinischen Kriterien orientieren sollten. Altersbezogene Festlegungen müßten demgegenüber zurücktreten. ___MH


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