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May 2024

Motivationsdiagnostik Therapiezuweisung und Therapieerfolg in einer verhaltensmedizinischen Behandlung

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 489-490 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12. März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: Psychosomatische Fachklinik St. Franziska-Stift Bad Kreuznach Zahlreiche empirische Studien belegen den Einfluß der Therapiemotivation auf den Behandlungsverlauf und das Behandlungsergebnis bei psychischen Störungen (Künzel 1982 Brenk-Schulte & Pfeifer 1987 Schneider et al 1989 Nübling 1994). Motivationale Stufen und Beispiele für Interventionsmethoden in der Verhaltenstherapie zeigt Kanfer (Kanfer 1992). Die empirische Studie in der verhaltensmedizinischen Abteilung stellt sich die Fragen: - Wie ist die Therapiemotivation in speziellen Indikations- und Diagnosegruppen ausgeprägt? - Besteht ein Zusammenhang zwischen Therapiemotivation und dem spezifischen ergänzenden Therapieangebot? - Läßt sich der Behandlungserfolg mittels Therapiemotivation spezifischem ergänzendem Behandlungsangebot und zusätzlichen Einflußfaktoren wie Arbeitsunfähigkeit etc. prognostizieren? An einer Stichprobe von N = 847 Patienten untersuchten wir retrospektiv mittels des Fragebogens zur Therapiemotivation nach Nübling und des Items 24 zur Therapiemotivation aus der DKPM-Basisdokumentation an den Diagnosegruppen: Angst/Panik Adipositas Depression Anorexia nervosa/Bulimia nervosa somatoforme Störungen und Persönlichkeitsstörungen den Einfluß und die Ausprägung der Therapiemotivation. Eine selbständig durchgeführte Faktorenanalyse des Fragebogens zur Therapiemotivation nach Nübling belegt die 3 Faktoren: Faktor 1: Leidensdruck Wissen und Initiative Faktor 2: Hoffnung Faktor 3: Verleugnung und symptombezogene Zuwendung. Eine besondere Ausprägung in nahezu allen Indikationsgruppen zeigt der Faktor Hoffnung; in der klinischen Wahrnehmung der Therapiemotivation durch die Bezugstherapeuten imponiert die negative Ausprägung bei somatoformen Störungen. Im Vergleich der Diagnosegruppen + ergänzendes Therapieangebot vs. Diagnosegruppen ohne ergänzendes Therapieangebot können in der Ausprägung der Therapiemotivation bzw. der einzelnen Faktoren keine Unterschiede ermittelt werden. Bei der Erfolgsprognose hebt sich bei gutem Erfolg der Faktor Hoffnung hervor bei unbefriedigendem Erfolg und Mißerfolg sind alle 3 Faktoren des Nübling-Fragebogens negativ ausgeprägt. Notwendige und ergänzende Einflußfaktoren über die Therapiemotivation hinausgehend stellen: Gesamtbeschwerdescore Arbeitsunfähigkeit psychische Befindlichkeit und Rentenbegehren dar. Belegt wird damit daß ausschließlich ein Prädiktorenbündel den Erfolg vorhersagen kann. Zur Effektivierung einer verhaltenstherapeutischen Behandlung wird angeregt daß der Entscheidungsprozeß eines Patienten mittels eines Screening-Fragebogens diagnostiziert und als zusätzlicher Filter vor einer verhaltenstherapeutischen Behandlung eingesetzt wird. Praktisch kann vor einer verhaltenstherapeutischen Behandlung eine Informationsveranstaltung auf der Aufnahmestation in der Klinik dem Patienten angeboten werden. ___MH


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