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May 2024

Die lufthygienische Charakterisierung des Seeklimas an der Deutschen Nordseeküste im Vergleich zum Binnenland

Journal/Book: Phys Rehab Kur Med 8 (1998) 75-83 (c) Georg Thieme Verlag Stuttgart - New York. 1998;

Abstract: 1Institut für Medizinische Klimatologie der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (Direktor: Prof. Dr. C. Stick) Kiel 2Umweltbundesamt Meßnetzzentrale Offenbach 3Umweltbundesamt Meßstelle Westerland/Sylt Zusammenfassung: Die Seeluft gilt als Synonym für unbelastete saubere Luft während die Luftverschmutzung als typisch für städtische Gebiete und für Industriezentren angesehen wird. Heutzutage stellt sich jedoch die Frage ob diese Einteilung nach wie vor zutrifft. Einerseits gab es während der vergangenen Jahrzehnte verschiedene erfolgreiche Anstrengungen die Emissionen von Luftschadstoffen zu reduzieren auf der anderen Seite wurden gerade in ländlichen Regionen hohe Ozonkonzentrationen gemessen. In dieser Arbeit werden die mittleren jährlichen Konzentrationen einiger typischer Luftschadstoffe verglichen die an zwei Stationen des Bundesumweltamtes gemessen wurden nämlich an der Küstenstation in Westerland auf der Nordseeinsel Sylt und an der städtischen Station in Frankfurt am Main. Die über den Zeitraum von 1988 bis 1997 gemittelten Konzentrationen von SO2 und NOx bzw. NO2 waren an der Küste wesentlich geringer als in der Stadt. Die mittleren Konzentrationen beliefen sich in Westerland auf etwa 3 g/m3 für SO2 und rund 9 g/m3 für NO2 bzw. auf etwa 24 g/m3 für SO2 und etwa 70 g/m3 für NOX in Frankfurt. Selbst im Ballungsgebiet übertreffen also die Konzentrationen für diese Verbrennungsindikatoren die empfohlenen Grenzwerte für die Luftqualität nicht. An der Küste sind die Konzentrationen vernachlässigbar gering und bei Seewind kaum noch zu messen. Die Ozonkonzentration weist dagegen ein völlig gegensätzliches Verhalten auf. Die mittleren Ozonkonzentrationen (Jahresmittel von 1984 bis 1997) sind in Westerland höher (58 g/m3) als in Frankfurt (25 g/m3). Wenn der Wind in Westerland von See weht sind die Werte zudem noch höher und die täglichen Schwankungen sind weniger ausgeprägt. In Frankfurt dagegen - und in einem geringeren Ausmaß auch bei Landwind in Westerland - zeigt die mittlere Ozonkonzentration einen typischen Tagesgang mit minimalen Werten am Morgen und Spitzenwerten am frühen Nachmittag. Die höheren Ozonkonzentrationen in Westerland lassen sich hauptsächlich der nordhemisphärischen Ozonhintergrundkonzentration zuschreiben welche in der freien Troposphäre der mittleren Breiten herrscht. Für die geringeren Konzentrationen in Frankfurt ist der Ozonabbau durch katalytisch wirksame Substanzen verantwortlich. Diese Substanzen sind in der Stadt im Überschuß vorhanden. Sie werden hier hauptsächlich durch den Straßenverkehr emittiert während sie in der unbelasteten Luft an der Küste weitgehend fehlen. Trotz der höheren mittleren Ozonkonzentrationen an der See sind die Werte so niedrig daß gesundheitsgefährdende Wirkungen mit aller Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden können. hl

Keyword(s): Luftqualität - Luftschadstoffe - Schadstoffimmissionen - Ozon - Gesundheitsfolgen der Luftverschmutzung - Umweltüberwachung


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