Biochemische Marker bei der Diagnose und Therapie der Osteoporose

Journal/Book: Z Rheumatol 1998; 57 Suppl. 1: 2 (H 4). 1998;

Abstract: Abteilung Innere Medizin l Medizinische Klinik Universität Heidelberg Für die Erhaltung der Knochensubstanz -struktur und -funktion ist das Gleichgewicht zwischen Knochenauf- und -abbau essentiell. Diese Homöostase ist bei den verschiedenen Formen der Osteoporose gestört und kann durch spezifische Marker des Knochenstoffwechsels näher eingegrenzt werden. Folgende Anwendungsmöglichkeiten stehen z. Zt. im Vordergrund: Abschätzung des künftigen Knochenmasseverlustes und Frakturrisikos Therapieplanung (hoher vs. normaler/niedriger Knochenumsatz) Verlaufs- und Therapiekontrolle Ein beschleunigter Knochenumsatz ist i. d. R. mit einem überdurchschnittlichen Knochenmasseverlust assoziiert. Die Kombination von Osteodensitometrie und Stoffwechselmarkern erlaubt daher die Identifikation von Patienten mit hohem Osteoporoserisiko (erniedrigte BMD+ erhöhter Knochenumsatz). Die Diagnose der Osteoporose wird im Einzelfall jedoch immer durch die Synopsis von Anamnese Klinik bildgebenden laborchemischen und ggf. auch histologischen Verfahren gestellt. Laboruntersuchungen besitzen in diesem Zusammenhang nur nachgeordnete Bedeutung. Patienten mit beschleunigtem Knochenumsatz (turnover) profitieren präferentiell von einer anti-resorptiven Therapie (z. B. HRT Bisphosphonate). Die Bestimmung der Knochenumsatzrate kann daher auch im Einzelfall zur individuellen Therapieplanung herangezogen werden. Nach wie vor ist die Therapie- und Verlaufskontrolle die Domäne der biochemischen Marker da sie die therapeutisch induzierten Veränderungen im Knochenstoffwechsel rasch d. h. innerhalb von wenigen Tagen bis Wochen reflektieren. Das Ausmaß der nach 4 - 6 Monaten gemessenen biochemischen Antwort korreliert mit dem nach 12 und 24 Monaten zu erwartenden Knochenmassezugewinn. Bei der Interpretation der Ergebnisse muß die unspezifische Variabilität des Analyten stets mit in Betracht gezogen werden. Die Entwicklung neuer Serumassays für Knochenresorptionsparameter wird hier zu entscheidenden Verbesserungen in der klinischen Anwendung führen. le

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