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May 2024

Von der schmerzenden Schulter zum reflexdystrophen - Schulter-Hand-Syndrom des Hemiplegigers - pathophysiologische Aspekte und Überlegungen

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 390-392 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12. März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: Fachklinik Herzogenaurach Zwei Drittel bis drei Viertel aller Patienten mit einer akut aufgetretenen Hemiparese klagen in den ersten Wochen danach über Schmerzen im Bereich der gelähmten Schulter. Glücklicherweise entwickeln aber nur wie in verschiedenen Studien beschrieben 15 bis 25 % der Betroffenen ein reflexdystrophes SchulterHand-Syndrom das zudem im zeitlichen Verlauf auch später auftritt. Bei den anderen Patienten stehen orthopädische Probleme aufgrund der Subluxation und der gestörten Gelenkbewegung in den verschiedenen biomechanischen Anteilen im Vordergrund (Sinz & Schupp 1992). Vorbestehende degenerative Veränderungen im Bereich der Schulter die unsere orthopädischen Kollegen herausgearbeitet haben (Beiträge Gieler et al. Kausch et al. in diesem Band) wirken prädisponierend. All diese Faktoren erklären aber nicht die Symptome die typischerweise beim Vollbild der Erkrankung beobachtet werden: Ausgeprägter Ruhe- und Bewegungsschmerz von der Schulter bis zur Hand ausstrahlend der zum Teil im Sinne einer hydrostatischen Komponente beim Herabhängen des Armes zunimmt; sensible Mißempfindungen in Form von Hyperästhesien Hyperpathien oder Allodynie wobei diese sensiblen Störungen sich nicht an Den-natome oder Versorgungsgebiete peripherer Nerven halten; meist ausgeprägte Ödeme vom Handrücken auf die Finger und den distalen Unterarm übergreifend verbunden mit ausgeprägten Zeichen gestörter Hauttrophik und Schweißsekretion. Im akuten Zustand macht jede Bewegung und jede Positionsveränderung des Armes eine Schmerzverstärkung so daß zuvor schon te oder vollmobile Patienten allein aus diesem Grund wieder irrmobil werden. Welche Vorgänge können neben den prädisponierenden orthopädischen und biomechanischen Faktoren an der Pathophysiologie dieses Geschehens beteiligt sein? Blumberg (1988) beschreibt in seinen Arbeiten zur nozizeptiv Pathophysiologie der sympathischen Reflexdystrophie einen Circulus vitiosus der durch einen nozizeptiven Einstrom ins spinale und zentrale schmerzverarbeitende Nervensystem ausgelöst wird. Aufgrund der vorbeschriebenen biomechanischen und orthopädischen Probleme kann bei Hemiplegikern ein solcher kritischer nozizeptiver Input immer wieder ausgelöst werden. Wie die Arbeiten von Jänig (1985) zeigen löst ein afferenter Einstrom von nozizeptiven Impulsen vermittelt durch Intemeuronen bereits auf sp'Maler Ebene motorische und vegetative Reflexe aus diese können sogar ausgelöst werden auch wenn subjektiv noch kein Schmerz erlebt wird. Motorisch kommt es zur komplexen FlexorReflexantwort außerdem werden tonische Motoneurone langfristig aktiviert und phasische blockiert. Über das spinale Seitenhorn wird der Sympathikus segmental aktiviert was sich zu einer Störung in der Aktivität der pen'pheren Vasokonstriktoren auswirkt: Der arterielle Einstrom ins Kapillarbett wird geöffnet der venöse Abfluß gedrosselt. Damit kommt es zu einer Blutansammlung in der Peripherie die Ödembildung beginnt. Dies soll insbesondere auch an Knochengefäßen stattfinden wodurch der Knocheninnendruck erhöht wird der Ruheschmerz wird als Knochenschmerz erklärt. ... ___MH


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