Psoriasis bei Kindern und Jugendlichen - Patienten-Training in der stationären Rehabilitation

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 298-299 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12. März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: 1Fachklinik Sylt für Kinder und Jugendliche Westerland/Sylt; 2Zentrum für Rehabilitationsforschung der Universität Bremen Bremen Im Erwachsenenalter tritt die Psoriasis bei 3-5% der Bevölkerung auf. 35 % der Patienten erkranken im Kindes- und Jugendalter. Die Psoriasis stellt die häufigste chronische Hauterkrankung dar. Die Patienten leiden unter Juckreiz Hautschuppung Rötung und Hautinfiltration. Die Symptomatik führt je nach Ausprägung zu einer Minderung der beruflichen Leistungsfähigkeit zu gesellschaftlicher Stigmatisierung psychosozialer Ausgrenzung und chronischen Schmerzzuständen insbesondere bei der Psoriasis palmo-plantaris und Psoriasis arthopatica. Bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 8 bis 17 Jahren die im Rahmen einer stationären Reha ein strukturiertes Schulungsprogramm mit den Bausteinen - Juckreizwahrnehmung - Auslöservermeidung - Möglichkeiten der Therapie - Salbenpflege - Anti-Stress-Training - Entspannungstraining - Selbstsicherheitstraining - Berufsberatung - Leben im Alltag mit Schuppenflechte - Umgang mit der Erkrankung in Peer-group - Schule und Elternhaus durchlaufen sollen in den ersten Jahren der Erkrankung den verantwortlichen Umgang und die Möglichkeiten ihrer eigenen Einflußnahme auf den Verlauf der Erkrankung kennenlernen und wahrnehmen. Die Weichen für ein möglichst konfliktarmes Erwachsenwerden mit und trotz Psoriasis werden innerhalb der Gruppe von Psoriasis kranken Kindern gestellt. Anhand eines Arbeits- und Lesebuchs spielt neben der Wissensvermittlung des Erlernen von Anti-Streß-Techniken und ein Selbstwirksamkeitstraining die größte Rolle in dem Schulungsprogramm. Schulungsangebote für Psoriasispatienten sind lediglich im Erwachsenenbereich durch die Arbeitsgruppe Bremer Schulte (vgl. Bremer .Schulte. 1985) in den Niederlanden aufgebaut worden. Außerhalb der rein medizinischen Behandlung liegen Berichte nur zu Einzelfallbeobachtung mit Entspannungsverfahren oder psychotherapeutischen Einzelinterventionen vor (vgl. Harvima et al. 1993; Gaston et al. 1988; Benoit et al. 1980). Für Kinder gibt es lt. Literatur keine verhaltensmedizinischen Konzepte oder Schulungsprogramme anderer Art. In der Fachklinik Sylt wurde deshalb seit 1992 parallel zu den Neurodermitis-Trainings ein Arbeits- und Lesebuch namens "Psora" für Gruppenschulungen entwickelt. Ab November 96 ist in Zusammenarbeit mit Prof. F. Petermann (Zentrum für Reha-Forschung der Universität Bremen) die Effektivitätsmessung der Psoriasisbehandlung im Rahmen stationärer Reha-Maßnahmen mit integriertem strukturierten Schulungsprogramm geplant. Dies erfolgt mittels Fragebögen zur Lebensqualität bei chronisch hautkranken Kindern zum Verhalten im und außerhalb des Krankheitsschubs sowie Hauterhebungsbögen (PASI 5). Eine Kontrollgruppe die mit der üblichen ambulanten Behandlung bei niedergelassenen Hautärzten betreut ist wird in die Untersuchung miteinbezogen. Ergebnisse der mit 1-Jahres Katamnese geplanten Studie werden Ende 1997/Anfang 1998 vorliegen. ___MH

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