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May 2024

Das Zytostatikum Vinorelbin

Journal/Book: Münch. med. Wschr. 140 (1998) Nr. 31/32 S. 46-48. 1998;

Abstract: Dr. med. M. Schauer Prof. Dr. med. W. M. Gallmeier Medizinische Klinik 5 und Institut für Medizinische Onkologie und Hämatologie Klinikum Nürnberg-Nord Nürnberg. Vinorelbin ist insbesondere aufgrund seiner günstigen Wirkungs-Nebenwirkungs-Relation eine interessante Substanz in der ambulanten Therapie des Mammakarzinoms und nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms. Die gegenwärtigen Daten belegen die Wirksamkeit in der First- und Second-line-Therapie dieser Erkrankungen. Klinische Studien für weitere Erkrankungen - beispielweise Ösophagus- Ovarial- Prostata- Blasenkarzinome bösartige Neubildungen im Kopf-Hals-Bereich multiples Myelom und maligne Lymphome - werden derzeit durchgeführt; die bisherigen Ergebnisse lassen diesbezüglich noch keine endgültige Bewertung zu. Mittels einer kurzen Charakterisierung soll im folgenden die klinische Wertigkeit dargestellt werden. Pharmakologisches Profil Vincaalkaloide (Vincristin und Vinblastin) wurden ursprünglich aus Blättern der Pflanze Vinca rosea isoliert. Vindesin und Vinorelbin stellen semisynthetische Varianten dar. Vinorelbin zeigte in präklinischen Daten eine im Vergleich zu den anderen Vincaalkaloiden geringere Neurotoxizität und höhere Zytotoxizität möglicherweise aufgrund einer selektiven Wirkung am Spindelapparat. Allen Substanzen ist die Bindung an Tubulin und die Hemmung der Mikrotubulusbildung gemeinsam. Durch das Fehlen des intakten Mitose-Spindel-Apparates wird eine Arretierung der Zellen in der Metaphase bewirkt und der Zelltod in der Interphase oder folgenden Mitose induziert. Pharmakologische Kennzeichen von Vinorelbin sind: - Bindung an Thrombozyten (78%) Plasmaproteine und -lipoproteine 13 5%; - vorwiegend biliäre Exkretion und Auscheidung mit dem Stuhl geringe Urinausscheidung (<20%); - Eliminationshalbwertszeit 40-45 Std.; - hohe Anreicherung vor allem in Leber Galle Milz Niere Lunge endokrinen Drüsen; - geringe Anreicherung in Fettgewebe Muskulatur. Dosierung und Applikation Seit Dezember 1995 ist das Zytostatikum Vinorelbin in Deutschland unter dem Namen Navelbine(r) für folgende Anwendungsgebiete zugelassen: ? Therapie des fortgeschrittenen Anthracyclin-resistenten Mammakarzinoms bei Patientinnen mit gutem Allgemeinzustand ? Behandlung des fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms (Stadium III und IV) als Monotherapie oder in Kombination mit Cisplatin bei Patienten mit gutem Allgemeinzustand. Die Standarddosierung als Monotherapie beträgt 30 mg/m2 i.v. einmal wöchentlich. Eine Anpassung der Dosis bei hämatologischer Toxizität und Leberinsuffizienz ist erforderlich. Aufgrund der venenreizenden Nebenwirkung sind bei Applikation besondere Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Kurz vor Injektionsbeginn sollte die Vene mit z. B. 250 ml NaCl angespült werden. Zur laufenden Infusion wird dann Vinorelbin als Kurzinfusion über 5-10 min gegeben (nach Verdünnung in 50 [-100] ml NaCl 0 9% oder Glukose 5%). Nach Kurzinfusion sollte die Vene mit restlicher Trägerlösung gut gespült werden. Bei Patienten mit höherem Risiko einer Venenreizung aufgrund z. B. vorausgegangener Chemotherapien sollte das Volumen der Kurzinfusion mit Vinorelbin verkleinert werden (max. 2 0 mg/ml) und die eigentliche Infusionszeit kurz (6-8 min) gehalten werden wobei besonders auf ausreichenden Nachlauf zu achten ist. ... Key words: Vinorelbin - Breast cancer - Non-small-cell lung cancer ___MH

Keyword(s): Vinorelbin - Mammakarzinom - Nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom


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