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May 2024

Evidenz-basierte Medizin Möglichkeiten und Grenzen Folge 8

Journal/Book: Münch. med. Wschr. 140 (1998) Nr. 7 S. 41-44. 1998;

Abstract: Dr. med. M. Perleth Abteilung Epidemiologie und Sozialmedizin Medizinische Hochschule Hannover D - Hannover. Prof. Dr. med. Dr. phil. H. Raspe Institut für Sozialmedizin Medizinische Universität zu Lübeck D - Lübeck. Bei der sog. Evidenz-basierten Medizin (EBM) geht es nicht um "Kochbuchmedizin". Sie will ärztliche Entscheidungen keineswegs ersetzen sondern ergänzen und fundieren d.h. auf wissenschaftliche Erkenntnisse (Evidenz) stützen. Diese von M. Perleth Hannover und G. Antes Freiburg koordinierte Seminarserie stellte erstmals in Deutschland das Konzept der EBM in seiner Vielfalt und seinen Anwendungsmöglichkeiten vor. Die Serie schließt mit Überlegungen zur Integration der EBM in die ärztliche Praxis und einer Diskussion der kritischen Einwände gegen das Konzept. In dieser Seminarserie wurden Prinzipien und einige Möglichkeiten der Anwendung der Evidenzbasierten Medizin (EBM) erläutert. Wie aber kann die EBM genutzt werden um die eigene Tätigkeit zu optimieren? Was ist "Evidenz"? Im Deutschen wird der Begriff "Evidenz" meist gleichbedeutend mit dem Adjektiv "evident"' also "einleuchtend auf der Hand liegend" verwendet. In der englischen Sprache hat "evident" mehrere Bedeutungen. Zum einen meint es das was sich klar und sichtbar manifestiert dann aber auch Beweismaterial oder Informationen die einen Sachverhalt "evident" machen oder widerlegen (laut Oxford Dictionary of Current English [1992] "available facts circumstances etc. indicating whether or not a thing is true or valid") sowie die im Gerichtsverfahren vorgelegten Beweise für oder gegen die Täterschaft einer Person. Ein scheinbarer Widerspruch zwischen englischer und deutscher Verwendung von "Evidenz" resultiert daraus daß im Deutschen der Begriff in der Bedeutung des Adjektivs "evident" gebraucht wird. In der Medizin können verschiedene Typen von Evidenz unterschieden werden: Im Kontext naturwissenschaftlich-biologischer Grundlagenforschung ergibt sich Evidenz aus der theoretischen Stimmigkeit der Ergebnisse die dann für die Aufklärung der Ätiologie und Pathogenese von Krankheitsprozessen verwendet wird. - Davon abgrenzen läßt sich die Evidenz für die Zweckmäßigkeit einer diagnostischen oder therapeutischen Maßnahme also die Begründung einer zielführenden wirksamen Intervention. Diesen Sachverhalt meint der Evidenzbegriff in der EBM der auch die Stärke der Effekte und ihre Echtheit beinhaltet. Schließlich könnte man noch die Evidenz der klinischen Beobachtung abgrenzen die unmittelbar Symptome und Befunde wahrnimmt und das Vorliegen einer Krankheit evident macht (der "klinische Blick"). Dies dürfte dem deutschen Sprachgebrauch am nächsten kommen. Evidenz-basierte klinische Medizin Auch wenn der Begriff "Evidenz" nun klarer erscheint könnte man sich fragen worin sich die EBM von anderen Versuchen unterscheidet das ärztliche Handeln zu "rationalisieren" also das Zweckmäßige sparsam zu tun. ... ___MH


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