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May 2024

Veränderungen während des stationären Heilfastens gemessen am Gewicht / Body-Mass-Index Blutdruck und Medikamentenbedarf

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 502-503 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12. März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: Theoretische Medizin und Psychologische Diagnostik an der Universität Osnabrück Einleitung Die Gewichtsreduktion während einer stationären Heilfastenmaßnahme stellt einen günstigen Nebeneffekt einer intensiv-diätetischen Behandlung dar. Aber die Adipositas steht oft im Kausalzusammenhang mit den sog. Zivilisationskrankheiten und deren Folgeerkrankungen die meist einen lebenslangen Medikamentenbedarf mit steigender Tendenz erfordern (Metabolisches Syndrom). Individuell betrachtet ist eine medikamentöse Therapie aufgrund möglicher Nebenwirkungen problematisch. Für die Solidargemeinschaft schlägt diese Entwicklung durch Kosten- Steigerung zu Buche. Beispielsweise entfällt der größte Kostenanteil unter den Herz-Kreislauf Erkrankungen auf die medikamentöse Behandlung der Hypertonie und deren Folgeerkrankungen. Die Korrelation von pathogener Gewichtszunahme und der Entstehung bestimmter Erkrankungen ist bekannt. Auch wenn die Ursachen der Adipositas wie genetische Faktoren vermehrte Energieaufnahme verminderter Energieverbrauch sowie psycho-soziale Faktoren vielfältig sind und bei der Beurteilung der Pathogenität von Übergewicht beispielsweise die Körperfettverteilung (gynoider oder androider Typ) die anhand der Waist-to-Hip-Ratio erkennbar wird eine Rolle spielt kann auch eine mäßige Gewichtsreduktion (von etwa 10%) adipositasassoziierte Komplikationen günstig beeinflussen. In vorliegender Untersuchung sollte deshalb der Zusammenhang zwischen Gewichtsreduktion mittels einer intensiv-diätetischen Maßnahme und deren Auswirkungen auf den Blutdruck und Medikamentenbedarf eruiert werden. Material/Methode Aus 4 Fastenkliniken/-Sanatorien wurden für diese Untersuchung die Ärzte von 52 Patienten die zwischen Oktober 1994 und März 1995 eine mindestens 3-wöchige stationäre Heilfastenmaßnahme nach Buchfinger Mayr oder Schroth durchgeführt hatten zweimal befragt. Bei der Aufnahmeuntersuchung wurden demografische Daten Dauer des Heilverfahrens Fastenerfahrung Körpergröße Gewicht Blutdruck Diagnose und bisherige Medikamente notiert und bei der Abschlußuntersuchung nochmals Gewicht und Blutdruck sowie den Medikamentenbedarf. Die Datenanalyse erfolgte mit dem Statistikprogramm SPSS/PC+ über Varianzanalysen Chi-Quadrat- und t-Tests unter = 0 05 bei zweiseitiger Fragestellung. Ergebnisse Es wurden die Daten von 52 Fastenpatienten erhoben; 32 Frauen (61 5%) und 20 Männer (38 5%) im Alter von 20 bis 71 Jahren. Das Durchschnittsalter lag bei 49 4 Jahren (SD=14 2). Bei 51 9% (N=27) dauerte das Heilverfahren ca. 4 Wochen und bei 17 3% (N=9) ca. 3 Wochen. Über Fastenerfahrung verfügten bereits 55 8% (N=27) der Befragten. Eine Erkrankung des Magen-Darm-Traktes war bei Fastenbeginn die am häufigsten gestellte Diagnose (21 1%; N=31) es folgten Beschwerden des Bewegungsapparates mit 17 1% (N=25). Bei 11% (N=16) der Patienten wurden Herz-Kreislauf Erkrankungen festgestellt. Das durchschnittliche Körpergewicht betrug zu Beginn der Fastenmaßnahme 87 kg (SD=21 48) bei einer durchschnittlichen Körpergröße von 168 cm (SD=8 53). Bis zum Ende der Maßnahme konnte im Schnitt eine Gewichtsabnahme um 6 6 kg (SD=3 38) erzielt werden bzw. eine Abnahme des Body-Mass-Index von 30 auf 28 kg/m2 erzielt werden. Normalgewichtig mit einem Body-Mass-Index von 20-24 kg/m2 waren anfangs 21 9% der Frauen und 21 1 % der Männer. Leicht übergewichtig (BMI 25-29 kg/m2) waren 34 4% der Frauen und 31 6% der Männer. Adipositas (BMI > 30) wurde zu Fastenbeginn 21 9% der weiblichen und 36 8% der männlichen Befragten festgestellt und massive Adipositas bei 18 8% der Frauen und 10 5% der Männer. Bei Abschluß der Fastenmaßnahme waren nun 35 5% der Frauen und 33 3% der Männer normalgewichtig. Leichtes Übergewicht hatten 29% der Frauen und 27 8% der Männer. Die Patienten mit Adipositas bzw. massiver Adipositas waren zu 22 6% bzw. 9 7% weiblich und zu 33 3% bzw. 5 6% männlichen Geschlechts. Im Verlauf des Heilverfahrens konnten deutliche systolische Blutdrucksenkungen im Mittel um 19 52 mmHg von 143 08 (SD=23 85) auf 123 56 mmHg (SD=14 43) sowie diastolisch im Mittel um 11 63 mmHg von 87 50 (SD=I 1 98) auf 75 87 mmHg (SD=8 15) festgestellt werden. Bei der Aufnahmeuntersuchung gaben 40 4% (N=21) der Befragten an keine Medikamente zu benötigen; bei der Abschlußuntersuchung war dieser Anteil auf 61 5% (N=32) gestiegen. Abgesetzt wurden zum Ende des stationären Aufenthaltes vor allem Herz-Kreislauf-Medikamente mit 36 8% (N=7) und Analgetica/Migränemittel/Spasmolytica mit 21 1% (N=4). In der Medikation herabgesetzt wurden ebenso am häufigsten Herz-Kreislauf Medikamente unverändert in der Medikation waren in erster Linie Sexualhormone/Schilddrüsenmittel. Diskussion Die Ergebnisse zeigen daß eine intensiv-diätetische Maßnahme sowohl eine positive Gewichtsreduktion und Senkung von erhöhten Blutdruckwerten sowie einen geringeren Medikamentenbedarf zur Folge hat. Das Heilfasten wirkt sich nicht nur auf die physische sondern vor allem auch auf die psychische Verfassung des Patienten aus was besonders bei Adipösen im Hinblick auf eine veränderte Körperwahrnehmung in Verbindung mit der bereits erzielten Gewichtsreduktion zu beachten ist. Es kann davon ausgegangen werden daß eine ausreichend lange zeitlich begrenzte Nahrungsbeschränkung in Kombination mit Ernährungsberatung (Theorie und Praxis) einem Bewegungsprogramm Psychotherapie und eventuell noch anderen Interventionen eine langfristige Lebensstiländerung initiieren kann und somit verhaltensabhängige pathogene Faktoren positiv beeinflussen kann. ___MH


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