Analgesie nach ambulanten Operationen - Den "Schmerz danach" differenziert angehen

Journal/Book: Münch. med. Wschr. 140 (1998) Nr. 21 S. 18. 1998;

Abstract: Fortbildungsveranstaltung "Der Schmerz danach. Postoperative Analgesie nach minimal - invasiven Eingriffen. Kurzstationäre und ambulante postoperative Schmerztherapie" St.-Joseph-Krankenhaus Berlin 14.2.1998. Schmerzen gelassen oder heroisch hinzunehmen ist immer eine schlechte Option. Vielmehr gilt es z.B. nach einer ambulanten Operation den Heilungsprozeß zu fördern indem man den Stressor Schmerz wirksam bekämpft. Durch das Beachten einiger Details läßt sich die postoperative ärztliche Versorgung solcher Patienten zu Hause optimieren. Schmerz streßt den Körper: Der Sympathikus wird aktiviert das Herz schlägt schneller und verbraucht mehr Sauerstoff. Bei Patienten mit Herzinsuffizienz beispielsweise kann dies zu Komplikationen führen. Außerdem verzögern Schmerzen eventuell die Genesung warnte J. Jage Universitätsklinik Mainz. Schmerzt jeder Schritt oder jeder tiefere Atemzug ist der Patient für Rehabilitationsmaßnahmen schwer zu motivieren. "Nach ambulanten Eingriffen gehört es zur ärztlichen Sorgfaltspflicht für ausreichende postoperative Analgesie Sorge zu tragen zitierte P. Steffen, Universitätsklinik Ulm, eine interdisziplinäre Expertenkomission. Wann welche Analgetika? Nicht jeder Schmerz kann mit jedem Analgetikum gleich gut behandelt werden. Das zeigten randomisierte Doppelblind-Studien in Ulm: Die Patienten erhielten einmal vor und zweimal nach der Operation ein Nicht-Opioid oder Plazebo. Zusätzlich konnten sie sich bei Bedarf über ein Injektionsgerät Buprenorphin spritzen (PCA = Patient Controled Analgesia). Bei Operationen an inneren Organen verbrauchten die Patienten nach Metamizol-Gabe 67% weniger Opioid als die Plazebogruppe. Bei orthopädischen Operationen hingegen sparten sie unter Metamizol nur 20% ein, während nach Diclofenac der Opioidverbrauch bei orthopädischen Operationen um 44% vermindert war. Wurden Metamizol und Diclofenac kombiniert, spritzten sich die Patienten mit muskuloskelettalen Operationen 73% weniger Opioid. ... schö

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