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May 2024

Medikamentöse Behandlung der Alkoholabhängigkeit Dem erneuten Griff zur Flasche vorbeugen

Journal/Book: Münch. med. Wschr. 140 (1998) Nr. 17 S. 20. 1998;

Abstract: 6. Suchtmedizinischer Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Drogen- und Suchtmedizin (DGDS) Hamburg 15.-16.11.1997. Zwischen 2 5 und 4 Millionen Menschen hierzulande sind alkoholkrank und es gibt jährlich mehr als 40 000 Alkoholtote. Wie man betroffene Patienten nach dem akuten Entzug auch unter Zuhilfenahme von Pharmaka so unterstützen kann daß das Risiko von Rückfällen möglichst minimiert wird war bei einem Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Drogen- und Suchtmedizin zu erfahren. Über "erstaunliche Änderungen der Menge des konsumierten Alkohols" unter der Gabe von Acamprosat berichtete K.F. Cimander Praxis für Drogenkranke in Hannover. Seinen Untersuchungen zufolge veränderte sich das "Trinkverlangen" der Patienten deutlich: "Da die typischen besonders morgendlichen Alkohol-Entzugssymptome fehlen wird weniger oder gar nicht mehr getrunken und was noch wichtiger zu sein scheint: Das ritualisierte Trinkverhalten wird verändert." Cimander sieht in Acamprosat ein sicheres wirksames und verträgliches Arzneimittel. Nach seinen Erfahrungen führt es - regelmäßige Therapiegespräche und eine engmaschige Patientenführung vorausgesetzt - zu verbesserter Compliance und guten Therapieergebnissen. Welche Alternativen sind möglich? Von Acamprosat profitieren allerdings nicht alle Alkoholkranken und vor allem: Es ist kein Mittel für den Alkoholentzug. A. Ulmer Stuttgart setzt in einzelnen Fällen versuchsweise Carbamazepin ein. Mit mehr als 100 Patienten habe er damit in seiner Praxis gute Erfahrungen bei einer eng strukturierten ambulanten Entzugsbehandlung gemacht. Es seien allerdings weitere differenzierte Evaluationen erforderlich. Hat ein Alkoholkranker gerade aufgehört zu trinken gilt in dieser Motivationsphase Disulfiram immer noch als wichtiges Entwöhnungsmittel so T. Meyer Hannover. Zwar ist wie der Internist einschränkte die Disulfiram-Gabe an desolate Patienten mit geringer Motivation nicht zu empfehlen. In der Motivationsphase hingegen bietet Disulfiram mehrere Vorteile: Es schafft eine alkoholfreie Gegenwart; es schafft eine angstfreie Therapiezeit für die Etablierung der Behandlungsbereitschaft; es schafft Stabilität zur Regelung der durch Alkohol ruinierten Gegenwart; es harmonisiert Beziehungen; es bezieht durch Vergabeauftrag den mitleidenden Angehörigen mit ein und es beweist durch eine stabilisierte Befindlichkeit Nutzlosigkeit und schädliche Wirkung des Alkohols. (wl) ___MH


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