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May 2024

Schlafapnoe-Syndrom und ischämischer Insult - Risikofaktor und prognostisch aussagekräftige Einflußgröße?

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 380-381 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12. März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: Fachklinik Ichenhausen Schon länger wird ein Zusammenhang von Schlafapnoe-Syndromen (SAS) und zahlreichen klassischen Risikofaktoren für vaskuläre Folgeerkrankungen wie dem Insult diskutiert. Etwa 80% der Patienten klagen zum Zeitpunkt der Aufnahme auf unserer neurologischen Phase-C-Abteilung über Schlafstörungen bzw. nehmen eine schlaffördernde Nachtmedikation. In der vorliegenden Arbeit wurden konsekutiv 40 Patienten nach gesichertem ischämischen Insult mit dem MESAM-IV-Schlafapnoescreening-Gerät untersucht. Neben 20 Patienten in Gruppe 2 (20-60 Jahre) und Gruppe 3 (60-85 Jahre) wurden als Kontrollgruppe Patienten unserer orthopädischen Abteilung mit geklagten Schlafstörungen untersucht. Neben einer körperlichen Untersuchung wurde zusätzlich ein Fragebogen über Schlafgewohnheiten sowie eine Abklärung der Risikofaktoren Übergewicht Hypertonie Diabetes mellitus Fettstoffwechselstörungen und Rauchen durchgeführt. Bezüglich dieser Risikofaktoren zeigte sich eine unterschiedliche Verteilung: der Bodymaß-Index war in allen 3 Gruppen vergleichbar; beim Rauchen lag die Kontrollgruppe mit 50% an der Spitze beim Diabetes die Gruppe 2 mit 30% bei Hypercholesterinämie und Hypertonie die Gruppe 3 mit 40 bzw. 85%. Bezüglich des Schlafapnoe-Syndroms lag in der Kontrollgruppe bei 80% ein Normalbefund und lediglich bei 20% ein leichtes Schlafapnoesyndrom vor. In Gruppe 2 lag bereits bei 50% ein leichtgradiges und 45% ein mittel- bis schwergradiges Schlafapnoe-Syndrom vor bei der Gruppe 3 stieg der Anteil auf 25% leichtgradig- und 65% mittel- und schwergradiges Schlafapnoe-Syndrom an. Diese deutlichen Unterschiede zeigten sich auch bei den Parametern für O2-Sättigung Schnarchfrequenz und Herzfrequenz. Zur Überprüfung inwieweit das vorliegende SAS eine prognostisch aussagekräftige Einflußgröße ist wurde der Therapieerfolg mit Hilfe des Barthel-Index bei leicht- mittel- und schwergradigem SAS verglichen. Auch hierbei zeigte sich eine stärkere Zunahme des Barthel-Index bei leichtgradigem SAS gegenüber mittel- und schwergradigem SAS (14 Barthel-Punkte gegenüber 12 7 und 13 Punkten). Zusammenfassend muß festgestellt werden daß bei neurologischen Phase C-Patienten nach ischämischem Insult offenbar deutlich gehäuft ein Schlafapnoe-Syndrom vorkommt. Auch wenn zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht abschließend beurteilt werden kann ob das SAS einen eigenständigen gleichberechtigten Risikofaktor darstellt oder evtl. Folge und Symptom des Insults ist konnte in der vorliegenden Arbeit kein Zusammenhang mit anderen Risikofaktoren wie bisher vermutet festgestellt werden. Diese Unterscheidung ist deshalb auch nicht möglich weil die Möglichkeiten eines Schlafapnoe-Screenings bisher nicht ausreichend verbreitet sind. Unserer Meinung nach sollte deshalb bei der Suche und Abklärung nach Risikofaktoren im Rahmen eines ischämischen Insults analog zu anderen Risikofaktoren ein Schlafapnoe-Screening routinemäßig durchgeführt werden. Auch wenn die Datenlage derzeit für eine abschließende Beurteilung nicht ausreicht gibt es doch Hinweise daß das Vorliegen eines mittel- bis schwergradigen SAS eine ungünstige prognostische Aussagekraft für das Outcome bei Vorliegen eines ischämischen Insults besitzt. Da es inzwischen gute Behandlungsmöglichkeiten für das obstruktive SAS gibt werden wir in Zukunft deshalb weiter untersuchen ob eine ausreichende Behandlung des obstruktiven SAS eine Verbesserung der Prognose bewirken kann. ___MH


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