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May 2024

Schmerztherapie in der Praxis Antikonvulsiva in der Prophylaxe der Migräne Schmerztherapie Teil 2

Journal/Book: Münch. med. Wschr. 140 (1998) Nr. 36/37 S. 47-48. 1998;

Abstract: Dr. med. V. Limmroth. Neurologische Universitätsklinik Essen. In der Migräneprophylaxe findet neben Betablockern Kalziumkanalblockern Serotoninantagonisten und Dihydroergotamin seit einigen Jahren die sehr heterogene Gruppe der Antikonvulsiva besonderes Interesse. Der folgende Beitrag gibt einen Überblick über die Antikonvulsiva die inzwischen auch in klinischen Studien auf ihre Wirksamkeit in der Prophylaxe der Migräne geprüft worden sind. Bereits in den 70er und 80er Jahren zeigte sich daß die Gruppe der Antikonvulsiva die auf spannungsabhängige Natriumkanäle wirken wie Phenytoin und Carbamazepin zwar gut bei neuralgiformen und neuropathischen Schmerzsyndromen einsetzbar sind jedoch keine Effekte bei der Migräneprophylaxe zeigen. Auch der neuere Wirkstoff dieser Gruppe Lamotrigin (Lamictal(r)) zeigte in kleineren Studien keine signifikante Reduktion der Attackenfrequenz. Lediglich in einer kleineren Pilotstudie in der überwiegend Patienten mit Migräne mit Aura eingeschlossen waren zeigte sich eine positive Beeinflussung der Aura-Symptomatik. In mehreren Studien hatte Lamotrigin hingegen positive Effekte bei der Behandlung der Trigeminus-Neuralgie. Wirkungsvoller Eingriff in den GABA-Stoffwechsel. Als wesentlich wirkungsvoller erweisen sich die Antikonvulsiva die in den Stoffwechsel des inhibitorischen Neurotransmitters GABA eingreifen: Valproinsäure (Convulex(r) Ergenyl(r) Leptilan(r) Orfiril(r)) Gabapentin (Neurontin(r)) und Vigabatrin (Sabril(r)). Valproinsäure erhöht die Konzentration von GABA im synaptischen Spalt durch die Inhibition der GABA-abbauenden und Induktion der GABA-synthetisierenden Enzyme. Auch Vigabatrin wirkt über die Blockierung des GABA-Abbaus während Gabapentin den Transportmechanismus von GABA zu beeinflussen scheint ohne an Rezeptoren zu binden oder Enzymaktivitäten zu beeinflussen. Die genauen Wirkmechanismen beider Substanzen sind noch unklar. Valproinsäure ist inzwischen in mehreren (über 15) z.T. größeren Studien untersucht worden. Es konnte jeweils eine Reduktion der Attackenfrequenz von ca. 40-50% sowie - allerdings nicht in allen Studien - eine Reduktion der Attackenintensität beobachtet werden. In zwei neueren Studien wurde ferner gezeigt daß für die Prophylaxe der Migräne niedrigere Dosierungen (500-600 mg) ausreichen als für die antikonvulsive Therapie (900-1800 mg) notwendig sind. Dies ist von Bedeutung weil die Kontrolle des Valproinsäure-Serumspiegels entfällt die bei Epilepsie-Patienten regelmäßig durchgeführt werden muß und weil mit weniger Nebenwirkungen gerechnet werden darf [1 2]. ... ___MH


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