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May 2024

Als Notfall behandeln

Journal/Book: Münch. med. Wschr. 140 (1998) Nr. 1/2 S. 25-26. 1998;

Abstract: G.F.Hamann zur präklinischen Versorgung bei akutem Schlaganfall Priv.-Doz. Dr. med. G. F. Hamann Leiter der stroke Unit Neurologische Klinik der LudwigMaximilians-Universität Klinikum Großhadern München. Pro Jahr treten in der Bundesrepublik Deutschland ca. 250 000 Schlaganfälle neu auf und ca. 800 000 Menschen mit Behinderungen nach einem Schlaganfall leben hier. Neben Subarachnoidalblutungen (ca. 5%) intrazerebralen Blutungen (ca. 15%) und seltenen Ursachen (wie Sinusvenenthrombosen) sind ca. 80% der Schlaganfälle durch Ischämien verursacht [1]. Man spricht vom ischämischen Hirninfarkt analog zum Herzinfarkt [3]. Für die Hirninfarkttherapie sind einige Grundsätze der Pathophysiologie wichtig: 1) Die Ischämietoleranz des Gehirns ist extrem gering; schon nach 10minütiger vollständiger Ischämie/Anoxie kommt es zum Untergang der Nervenzellen. 2) Diese vollständige Ischämie/Anoxie findet sich nur im sog. Infarktkern; um diesen herum gibt es eine Zone mit reduzierter Durchblutung. Hier hat das Gewebe seine Funktion eingestellt aber der Strukturstoffwechsel ist noch erhalten. Diese sog. Penumbra [4] ist grundsätzlich revitalisierbar und damit einer Therapie zugänglich. 3) Die Penumbra ist kein statisches Gebilde mit festen Zeiten der Wiederbelebbarkeit sondern verändert sich ständig in Ausdehnung und Durchblutungshöhe. 4) Entscheidend für die Größe des endgültigen Gewebsausfalls sind Kollateralisierung und Zeitdauer der Ischämie [3 4]. 5) Ein therapeutisches Fenster von ca. 6 Std. ergibt sich nach experimentellen Daten wobei die Länge dieses Fensters im Einzelfall nicht sicher bestimmt werden kann. 6) Es gibt verschiedene Ätiopathogenesen des Schlaganfalls wie z. B. kardioembolische (bei Vorhofflimmern/Klappenfehlern) hämodynamische (RR-Abfall bei Stenosen) und lakunäre Genese (bei Hypertonie/Diabetes mellitus). Aufgrund des engen therapeutischen Zeitfensters müssen Schlaganfälle als akute Notfälle behandelt und die Patienten schnellstmöglich in eine Klinik mit geeigneter Sofortdiagnostik und -therapie gebracht werden. Patienten mit Schlaganfall Schnellstmöglich in eine Klinik mit geeigneter Sofortdiagnostik und -therapie bringen! Welche präklinische Diagnostik kann der Notarzt oder Hausarzt vor Ort durchführen? Neben dem Abschätzen einer möglichen vitalen Bedrohung v. a. durch Atemstörungen Aspirationen oder Kreislaufinstabilitäten sollte in der Notfallsituation: 1) der Schlaganfall als solcher erkannt werden (akut einsetzende neurologische Ausfallserscheinungen akute heftigste Kopfschmerzen Aphasie Bewußtseinsstörung); 2) eine Unterscheidung zwischen Hirninfarkten im Karotisstromgebiet (typische Halbseitensyndrome initial selten Bewußtseinsstörungen) und im vertebrobasilären Stromgebiet (gekreuzte Symptomatik mit Hirnnervenausfällen ipsilateral und Extremitätensymptomen kontralateral oft Doppelbilder Schwindel Okulomotorikstörung und progrediente Bewußtseinsstörung) in der Regel getroffen werden können. (Dies ist wichtig da vertebrobasiläre Infarkte rasch zu lebensbedrohlichen Komplikationen bei Weiterentwicklung zur Basilaristhrombose führen können). Die apparative präklinische Diagnostik besteht in Kontrolle von Puls Blutdruck EKG Körpertemperatur und Blutzucker. Ein Transport mit EKG- und Pulsoximetrie-Monitoring wäre optimal. ...


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