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May 2024

Patientenerwartungen in der Rehabilitation: Konzeptuelle forschungsmethodische und praxisbezogene Probleme

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 156-161 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12 März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: Institut für Psychotherapie und Medizinische Psychologie Universität Würzburg Wenn man Rehabilitation als Hilfe bei der Bewältigung einer chronischen Krankheit versteht dann ist diese auf die eigenverantwortliche Mitarbeit des Patienten angewiesen. Diese Sichtweise konvergiert mit einem Zentralen Befund der modernen Psychotherapieforschung daß - neben der therapeutischen Arbeitsbeziehung - die Beteiligung des Patienten an der Therapie den wichtigsten Wirkfaktor darstellt. Die allgemeinen Ziele der Rehabilitation "eigenverantwortliche Mitarbeit des Rehabilitanden" und "Hilfe zur Krankheitsbewältigung" setzen kompatible Motivation und Erwartungen von Seiten der Rehabilitanden voraus. Häufig bestehen jedoch Diskrepanzen zwischen der Patientenerwartung im Hinblick auf Methoden und Ziele einer rehabilitativen Maßnahme einerseits und den Zielsetzungen der Experten sowie dem darauf abgestimmten rehabilitativen Angebot andrerseits. Diese Diskrepanzen können den Erfolg der Rehabilitation maßgeblich beeinflussen bzw. beeinträchtigen. Schlaglichtartig verweist das Stichwort der vielfach problematisierten sogenannten "Kurerwartung" auf diese Situation. Im vorliegenden Beitrag soll diese Problemlage durch Differenzierungen auf konzeptueller Ebene der Ebene der Perspektiven und derjenigen der Methoden beleuchtet werden. Die Überlegungen werden mit empirischen Ergebnissen aus Studien zur Herzinfarktrehabilitation (Faller 1990) zur Belastungsverarbeitung bei Krebskranken im Rahmen des BMFT-Förderschwerpunkts "Rehabilitation von Krebskranken" (Faller et al. 1996 1997) und aus aktuellen Studien zur orthopädischen und onkologischen Rehabilitation illustriert (Faller Vogel und Bosch in Vorb.) Konzeptuelle Differenzierung Konzeptuell können Erwartungen hinsichtlich der angemessenen Maßnahmen (Prozeßerwartung) der zu erreichenden Ziele (Zielerwartung) und derjenigen Faktoren die Veränderungen bewirken können (Kontrollüberzeugungen) unterschieden werden. Diese Erwartungen sind nicht isoliert voneinander zu betrachten sondern stehen im Zusammenhang mit der subjektiven Krankheitstheorie des Patienten d.h. seiner Vorstellungen über das Wesen die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten seiner Erkrankung (Faller 1990). Als Beispiel für die Verwobenheit von Behandlungserwartungen mit Ursachenvorstellungen sei ein Befund aus der Herzinfarktrehabilitation wiedergegeben (Faller 1990; Abb.1) (o. Abb.). Patienten die den Herzinfarkt auf medizinische Risikofaktoren zurückführen besitzen auch auf Reduktion der Risikofaktoren gerichtete Behandlungserwartungen. Patienten die psychosoziale Ursachen für den Herzinfarkt verantwortlich machen erwarten psychosoziale Interventionen. Daneben bestehen jeweils auch Über-Kreuz-Zusammenhänge zwischen den beiden Variablenbereichen. Die Attributinn des Herzinfarktes auf den allgemeinen Streß des heutigen Lebens ist hingegen lediglich mit der Behandlungserwartung "Schonung und Entlastung" verbunden; "Streß" scheint für die Betroffenen hier eher external attribuiert zu werden und wird nicht als durch spezifische Interventionen veränderbar erlebt. ... ___MH


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