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May 2024

Verträglichkeit der Radon-Thermalbehandlung bei geriatrischen Patienten

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 285 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12. März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: Kranken- und Kuranstalt Gasteiner Heilstollen und Forschungsinstitut Gastein-Tauernregion Badgastein Das Klima im Gasteiner Heilstollen ist charakterisiert durch eine hohe Temperatur von 37 5 bis 41 5°C eine hohe Luftfeuchtigkeit zwischen 70 und 95% und einen Radongehalt von bis zu 4 5 nCurie pro Liter Stollenluft. Die Behandlung (etwa 60 Minuten) wird vor allem bei entzündlichen und nicht-entzündlichen rheumatischen Erkrankungen (z.B. 2800 Patienten mit M. Bechterew pro Jahr) sowie bei Atemwegserkrankungen angewandt. Obwohl die Wirkmechanismen zum Teil noch immer spekulativ sind führten die klinischen Erfolge der vergangenen Jahre dazu daß die Heilstollenbehandlung zunehmend auch älteren Patienten verordnet wird. In der vorliegenden Studie wurde die Verträglichkeit und damit auch das Risiko der Behandlung bei geriatrischen Patienten im Alter von mehr als 80 Jahren untersucht. In die Untersuchung wurden von Februar bis Oktober alle Patienten des Gasteiner Heilstollens mit einem Alter von mehr als 80 Jahren eingeschlossen. Alle Patienten waren zuvor von einem mit den Gegebenheiten vertrauten Arzt des Gasteiner Tals untersucht und ihnen die Heilstollentherapie verordnet worden. Die Behandlung erfolgte wegen rheumatischen Erkrankungen oder Atemwegsaffektionen. Erfaßt wurden 136 Patienten (72 Männer 64 Frauen) im Alter von 81 bis 95 Jahren (Mittelwert 83 4 Jahre) die im Mittel die 8 3. Kur absolvierten. Diese 136 Patienten führten insgesamt 1000 Heilstolleneinfahrten durch. Bei 41 der Patienten waren die Einfahrten im Liegewagen verordnet worden. 87 der Patienten waren von einem Arzt des Gasteiner Heilstollens untersucht worden 49 durch externe Kurärzte des Gasteiner Tals. Alle Nebenwirkungen wurden dokumentiert auch geringgradige Störungen des Wohlbefindens. Die erfaßten Nebenwirkungen werden in der Ergebnisdarstellung wiedergegeben. Bei den insgesamt 1000 Einfahrten der über 80-jährigen Patienten traten bei 5 Behandlungen Nebenwirkungen auf. Diese waren in 2 Fällen (2 Männer im Alter von 83 bzw. 85 Jahren) orthostatische Beschwerden mit Schwindel nach der Therapie im Heilstollen. Die Symptome verschwanden rasch nach der Ausfahrt der Patienten und entsprechender Lagerung. Eine 81-jährige Patientin mit Spondylose und Spondylarthrose sowie Heberden-Arthrosen klagte bei der Ausfahrt über Thoraxschmerzen. Die nachfolgende Diagnostik ergab keinen Hinweis auf ein akutes kardiales Ereignis. Zwei Patientinnen (81 bzw. 85 Jahre) beide mit den Diagnosen chronische Bronchitis und Osteoporose zur Behandlung eingewiesen klagten über Dyspnoe. Feuchte Rasselgeräusche waren auskultatorisch nicht festzustellen. Auch hier konnte eine akute Erkrankung des Herzens ausgeschlossen werden. Bei allen 5 Patienten besserten sich die Beschwerden allein nach einer Ruhephase bei adäquater Lagerung. Die Patienten konnten nach Hause entlassen werden. Eine spätere Vorstellung bei ihrem Hausarzt am Wohnort wurde empfohlen. Die vorliegenden Ergebnisse bestätigen die Erfahrungen daß auch bei alten Menschen eine gute Verträglichkeit der Gasteiner Heilstollenkur besteht. Nach eingehender ärztlicher Untersuchung und bei Beachtung der Kontraindikationen insbesondere Zeichen der Herzinsuffizienz sind Nebenwirkungen äußerst unwahrscheinlich (< 0 5 %). Somit ist bei geringem Risiko eine gute Benefit/Risk-Ratio gegeben die eine relativ großzügige Indikationsstellung erlaubt. ___MH


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