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May 2024

Krankheitsverarbeitung und Streßbewältigung bei weiblichen und männlichen Herzpatienten

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 189-191 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12 März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: 1Klinik Roderbirken der Landesversicherungsanstalt Rheinprovinz Leichlingen 2Universität - Gesamthochschule Essen Einführung Die vorliegende Untersuchung leistet einen Beitrag zur Erforschung der psychischen Verarbeitung chronischer Erkrankungen sowie der kognitiven Streßbewältigung. Dabei geht es insbesondere um Unterschiede zwischen weiblichen und männlichen Herzinfarktpatienten. Dies erscheint um so mehr von Interesse als Publikationen zu geschlechtsspezfischen Verarbeitungsstrategien - trotz der Zunahme an Herzinfarkten bei Frauen - kaum vorliegen. Methodik An der Untersuchung nahmen 120 Herzinfarktpatienten (60 Frauen 60 Männer) teil. Je nach Geschlechtszugehörigkeit und Krankheitsverarbeitungsmodus (günstig ungünstig) wurden vier gleich große Untersuchungsgruppen gebildet. Die Operationalisierung günstige/ungünstige Krankheitsverarbeitung erfolgte aufgrund des Ausprägungsgrades der Angstneigung. Mit dem Fragebogen zur Krankheitsverarbeitung (FZK) wurden 21 relevante psychologische Aspekte erfaßt. Die experimentelle Variation der Streßsituation erfolgte mittels Instruktion: Die Probanden wurden in die Erwartungshaltung versetzt daß vier sehr leichte Intelligenzaufgaben (geringe Anforderung) bzw. sehr schwierige Aufgaben (hohe Anforderung) zu lösen seien. Mit dem Q-Sort belastungsabhängiger Kognitionen (QBK) wurde die kognitive Streßbewältigung erfaßt: 60 vorgegebene belastungsabhängige Gedanken waren in ein normal verteiltes Rating-Schema einzusortieren und zu bewerten. Jeder Proband bearbeitete den Q-Sort während der ersten Sitzung als Idealbild während der experimentellen Sitzungen als Realbild. Die inferenzstatistischen Überprüfungen erfolgten mit multivariaten Varianzanalysen des Statistikprogramms SPSS/PC+. Ergebnisse Fragebogen zur Krankheitsverarbeitung (FZK): Weibliche Herzpatienten hatten höhere Ausprägungen in denjenigen psychologischen Aspekten die mit depressiver Verarbeitung einhergehen. Weiterhin ergaben sich für Frauen höhere Werteausprägungen als für Männer in externaler gesundheitsbezogener Kontrollüberzeugung kognitiver Vermeidung und Ablenkung Regressionstendenz sowie emotionsorientiertem Coping. Geringere Werte zeigten sich in Lebenszufriedenheit sowie Problemanalyse und Lösungsverhalten. Beim Vergleich der beiden Krankheitsverarbeitungsgruppen wiesen Probanden mit ungünstiger Verarbeitung zusätzlich zu ihrer erhöhten Angstneigung höhere Ausprägungen auf in Depression Mißtrauen kognitiver Vermeidung Ablenkung und emotionsorientiertem Coping. Weiter gaben sie ein größeres Ausmaß an körperlichen Beschwerden und Gesundheitssorgen an. Der Aspekt Lebenszufriedenheit war in dieser Gruppe deutlich geringer ausgeprägt. Experimentelle Untersuchungsphase: Es ließ sich ein deutlicher Einfluß auf die kognitiven emotionalen und physiologischen Streßreaktionen nachweisen: Beim Vergleich zur Idealbildsortierung verwendeten Frauen während der beiden experimentell variierten Situationen seltener Kognitionen der internalen Kontrollüberberzeugung und des Perfektionsstrebens häufiger solche die mangelnde Kompetenz externale Kontrollüberzeugung und Katastrophisierung beinhalten. Männer wiesen während der Streßbedingungen seltener Kognitionen auf die Reaktionskontrollversuche und Fluchttendenz ausdrückten häufiger Gedanken der externalen Kontrollüberzeugung und Hilflosigkeit. Frauen beschrieben sich während der beiden Anforderungssituationen deutlich depressiver als Männer. Sie fühlten sich vergleichsweise erschöpft-passiver pessimistisch-resignierender und weniger risikobereit-offen. ... ___MH


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