Interdisziplinäre Zusammenarbeit des Stationsteams einer Rehabilitationsklinik aus dem Blickwinkel der Sozial- und Rehabilitationsberatung

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 45-46 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12 März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: Fachklinik Ichenhausen Die Sozial- und Rehaberatungen welche in medizinischen Rehabilitationskliniken als fester Bestandteil installiert worden sind erfüllen ein breites Aufgabenspektrum das mit dem Stichwort Casemangement in ganzheitlichen Dimensionen betrachtet werden kann. Dabei ist die methodische Vorgehensweise an der Lebenssituation des Patienten orientiert (Vorgeschichte soziale Einbettung Arbeitsplatzsituation etc.). Als Agierende an der Nahtstelle in medizinisch-therapeutischen Rehabilitationseinrichtungen die soziale Netzwerke knüpfen entwickeln Sozialpädagogen neue Formen der Arbeitsteilung Koordination und Kooperation. Der Sozialarbeit kommt die besondere Rolle der Verbindung innerhalb des gesamten Rehabilitationsprozesses zu. Neben den sozialmedizinischen Beurteilungen und evtl. weiter einzuleitenden medizinischen Maßnahmen durch den Arzt ist es ihre Basisaufgabe - berufsfördernde Maßnahmen einzuleiten - Kontakte mit Arbeitgebern und betrieblichen Vertretern zu knüpfen - den Übergang in den Nachsorgebereich zu regeln - die soziale Situation - falls möglich - zu klären - sozialversicherungsrechtliche Fragen zu bearbeiten und - weitere verschiedenste Maßnahmen zu koordinieren. Dabei muß von einem zeitgemäßen Rehabilitationskonzept in Form eines ganzheitlichen Ansatzes (von Person und Situation abhängig) ausgegangen werden. Unter Einbeziehung der subjektive Verarbeitung der Krankheit und der persönlichen Wünsche nach dem Lebenseinschnitt (Krankheit Unfall) wird versucht eine tragfähige Handlungsperspektive mit dem Rehabilitanden zu finden. Aufbauend auf spezifische Wahrnehmung spezielle Interaktionsformen und aktuelles Fachwissen erkennt der Sozialarbeiter Schwierigkeiten bei den Betroffenen die sich in Form möglicher sozialer Lebensbewältigungsperspektiven oder drastischer Veränderungen (z.B. berufliche Umorientierung veränderte Lebensgewohnheiten) unter aktiver Einbindung der Patienten wandeln können. Mit diesem Hintergrund bringt sich die Sozialberatung ins interdisziplinäre Stationsteam ein. Im multiprofessionellen Team führt der Sozialdienst eigenständige Interventionsformen durch die er fachdisziplinübergreifend abstimmt und selbsthandelnd einleiten muß (z.B. bei der sozialmedizinischen Beurteilung oder bei Auswirkungen der Behinderung auf die Lebensführung des Patienten). Die spezielle Verantwortlichkeits- bzw. Aufgabenzuschreibung des Sozialarbeiters im Behandlungsteam liegt in der Brückenfunktion und hier vor allem in der Sicherstellung der weiteren Betreuung des Patienten in sozialer und beruflicher Hinsicht. Probleme wie z.B. hohe Schulden Bedrohung der Wohnsituation schwierige Arbeitsplatzsituation drohende Kündigung oder Arbeitslosigkeit und unbefriedigende Unterhalts- und Sorgerechtsverhältnisse oder anstehende Betreuungsanregungen kann der Sozialpädagoge zusammen mit dem Patienten und den zuständigen externen Stellen vernetzen. ... ___MH

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