Organisationsmodelle für die Leistungsterminierung in Rehakliniken

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 80-81 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12 März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: Kirchberg-Kliniken Magrathea Informatik GmbH Aus der Sicht des Patienten ist eine Reha-Klinik ein Ort an dem einige einfache Leistungen an seiner Person in loser Reihenfolge erbracht werden. Die Zusammenfassung von verschieden spezialisierten Leistungserbringern an einem Ort fördert die effiziente Erreichung des angestrebten Zieles der Maßnahme denn - Der kliniktypische Austausch zwischen den verschiedenen Erbringern etabliert einen Regelkreis der den Heilungsfortschritt mißt und die Heilmaßnahme dynamisch anpaßt: Visitation Diagnostik und Therapie bilden ein sinnvolles Wirkungsgefüge. - Die Dichte der Leistungen kann sehr hoch und dennoch erträglich sein. - Die zeitliche Koordination der Leistungen optimiert die Wirkung der Einzelleistung. Um dieses Potential einer Rehabilitationsklinik tatsächlich zu realisieren benötigt die Klinik eine hochentwickelte Organisation. Damit kommt der Ablaufplanung in der Klinik eine zentrale stetig steigende Bedeutung zu. Die rasch steigende Bedeutung der Ablaufplanung geht auf vier Ursachen zurück: - zunehmende Komplexität: Das Leistungsspektrum welches auf einen einzelnen Patienten angewandt wird ist größer geworden. Zu den klassischen Maßnahmen in etwa gegeben durch Visite Gymnastik Massage Elektroanwendungen Wärmebehandlungen und Wasserbehandlungen kommen vermehrt - eine breitere Anfangsdiagnostik (gegeben durch den medizintechnischen Fortschritt) - der Wunsch nach einer Fortschrittskontrolle (z.B. durch isokinetische Stühle) - die umfassendere Definition des Begriffspaares Gesundheit/Krankheit was Therapien welche nicht durch die Hauptdiagnose gegeben sind veranlaßt. - zunehmendes Auftreten von Multimorbidität durch Veränderung in der Altersstruktur der Patienten - Programme zur Gesundheitsbildung und -erziehung - zunehmende Leistungsdichte: Zum einen müssen mehr Leistungen je Patient erbracht werden. Die Gründe sind identisch mit den Argumenten für die zunehmende Komplexität. Zum anderen müssen diese Leistungen in einem kürzeren Zeitraum abgegeben werden ausgelöst durch die Einführung der Drei-Wochen-Kuren. - Kostensenkung: Nur eine optimale Ablaufplanung garantiert eine für Patienten- Ärzte- und Therapeutenschaft reibungsfreien und kontrollierbaren Ablauf der Behandlung - und damit Kostenvermeidung durch Koordinationsverluste und verspätetes Umverordnen von Patienten (Beispiel: Umgruppierung eines Patienten von der Einzel- in die Gruppengymnastik) - Qualitätssicherung: Eine vernünftige Ablaufplanung schafft kontrollierbare Zustände - erste Voraussetzung für einen nachvollziehbaren und damit dokumentierbaren Maßnahmenverlauf. Bei EDV-gestützten Systemen ist die Dokumentation ein Nebenprodukt der Ablaufplanung. ... ___MH

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