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May 2024

Nachsorge bei Tumorerkrankungen: Verbesserung der Lebensqualität durch neue Nachsorgestrategien

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 409-410 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12. März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: 1MZ für Frauenheilkunde und Geburtshilfe 2Institut für Theoretische Chirurgie 3Klinik für Allgemeinchirurgie Philipps-Universität Marburg Einleitung Im Rahmen eines vom Bundesministerium für Gesundheit initiierten Forschungsprogramms wird die Effektivität von Nachsorgebehandlungsstrategien bundesweit an mehreren Tumorzentren evaluiert. Hierbei werden am Tumorzentrum Marburg die Tracerdiagnosen Mamma- und Rektumkarzinom untersucht. Die Fragestellungen lauten: Wie ist die aktuelle Versorgungsqualität? Lassen sich die aktuellen Nachsorgeempfehlungen flächendeckend umsetzen? Wo liegen die Hindernisse? Der Landkreis Marburg-Biedenkopf ist hierbei wegen seines ländlichen Charakters von besonderem Interesse. Patienten Eingeschlossen werden alle Patienten mit der Erstdiagnose Mamma- oder Rektumkarzinom die innerhalb der ersten zwei Jahre ab Beginn der Studie eine operative Therapie im Landkreis Marburg-Biedenkopf erhalten. Organisations- und Meßsystem 1. Qualitätszirkel: Zu Beginn der Studie wurde ein Qualitätszirkel mit Vertretern der beteiligten Krankenhäuser der niedergelassenen Ärzte sowie der ortsansässigen onkologischen Selbsthilfegruppen eingerichtet um die organisatorischen Voraussetzungen für die Studie zu schaffen. Er tagt in regelmäßigen Abständen (alle 6-8 Wochen) schafft die Basis für eine lückenlose Dokumentation aller Neuerkrankungen ist Forum für die Diskussion der Ergebnisse unter praxisbezogenen Gesichtspunkten und Gremium für die Erarbeitung von Verbesserungsvorschlägen auf der Basis der gewonnenen Erkenntnisse. 2. Tumordokumentation: Sie erfolgt auf standardisierten Bögen während des ersten Klinikaufenthaltes (Anamnese Risikofaktoren Tumorbiologie und -therapie) und bei jedem Nachsorgetermin (aktueller Gesundheitszustand tumorbezogene Therapie). 3. Lebensqualitätsmessung: Sie erfolgt mittels des EORTC QLQ-C30 und eines mamma- bzw. rektumspezifischen Zusatzmoduls. Ergebnisse Im ersten Auswertungsschritt wurde die Performance des Organisations- und Meßsystems evaluiert: Der Qualitätszirkel veranstaltete bisher 6 Treffen mit einer Teilnahme von insgesamt 90%. Mittlerweile ist auch durch Anfragen mehrerer Kliniken und Institutionen außerhalb des Landkreises eine überregionale Ausstrahlung erkennbar. Wöchentlich wird die Studienzentrale im Durchschnitt von 10 Patienten 5 niedergelassenen Ärzten und 5 Institutionen persönlich oder telefonisch kontaktiert. Der Aufbau des Organisationssystems hat eine sehr hohe Ausschöpfungsrate bei der Tumordokumentation und der Lebensqualitätsmessung zur Folge. Innerhalb des ersten Jahres ab Beginn des Projektes erfolgte eine lückenlose (100%) Erfassung aller Patienten mit Mamma- oder Rektumkarzinom innerhalb des Landkreises. 74% der Patienten füllen bei Entlassung freiwillig den Lebensqualitäts-Fragebogen aus. Der Rücklauf der Nachsorgedokumentationen aus dem niedergelassenen Bereich beträgt 100%. Fazit Es hat sich gezeigt daß das Organisations- und Meßsystem funktioniert. Ein Schwerpunkt des nächsten Auswertungsschrittes wird eine genaue Analyse der krankheitsbezogenen Daten sein. Die Neuartigkeit der Kombination Tumordokumentation Lebensqualitätsmessung und Qualitätszirkel gewährleistet eine umfassende Information über den Krankheitsverlauf das einzelne Patientenschicksal sowie über arztbezogene Aspekte. Durch die unmittelbare Einbindung der niedergelassenen Ärzte in das Projekt lassen sich die Studienergebnisse mit einem wesentlich höheren Erfolg in die Praxis umsetzen. ___MH


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