Erste Erfahrungen mit der fortlaufenden Qualitätssicherung von Rehabilitations-Einleitungsgutachten

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 238-239 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12 März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: Landesversicherungsanstalt Westfalen Einleitung Die in den letzten Jahren systematisierten und deutlich intensivierten Anstrengungen zur Qualitätssicherung(QS) in Rehabilitationskliniken können nur dann bestmögliche Wirkung entfalten wenn gleichzeitig auch der Zugang zu diesen Einrichtungen optimiert wird. Aus diesem Grunde hat die LVA Westfalen ab Juli 1996 ihre Maßnahmen zur Qualitätssicherung auf die ärztlichen Gutachten zum Antrag auf Leistungen der medizinischen Rehabilitation ausgeweitet. Die Maßnahmen der QS bestehen im wesentlichen in einem Soll-Ist-Vergleich und dienen der fortlaufenden Verbesserung. Das Hauptproblem der Qualität von Rehabiliations-Einleitungsgutachten besteht darin daß sie häufig keine klare und nachvollziehbare Empfehlung für die beantragte Reha-Maßnahme enthalten. Ursächlich liegen dieser Schwäche u.a. mangelnde Information und mangelnde sozialmedizinische Orientierung der Gutachter zugrunde. Dieser Beitrag berichtet über den bisherigen Stand der Entwicklung des Verfahrens und über erste Ergebnisse. Stand der Forschung und Methodik der Untersuchung Speziell mit der QS des Reha-Zugangs haben sich bislang nur wenige Autoren beschäftigt (siehe Literaturliste). Das hier vorgestellte Verfahren wurde in erster Annäherung in LVA-internen Diskussionen entwickelt und wird fortlaufend auf Grundlage der bisherigen Erfahrungen angepaßt. insbesondere unter Einbeziehung von Gesprächen mit den betroffenen LVA-externen ärztlichen Gutachtern. Vorzugsweise werden Rehabilitations-Einleitungsgutachten in folgenden Fällen einer Qualitätssicherung unterzogen: bei allen neu zum Verfahren zugelassenen Gutachtern bei Mängeln der Verwertbarkeit und bei auffällig hohen Kosten von Gutachten. Die Qualität der überprüften Gutachten wird in drei Kategorien eingeteilt. Den betroffenen Kollegen wird über das Ergebnis schriftlich und fernmündlich berichtet. Die Gelegenheit des persönlichen Gesprächs mit den LVA-externen Kollegen wird genutzt um Anregungen zum Themenkreis insbesondere auch zur Akzeptanz und Verbesserung des Verfahrens einzuholen. Die bisherigen Erfahrungen beziehen sich auf ca. 360 überprüfte Gutachten von 53 Kollegen. 20 Kollegen wurde bereits zweimal dem Verfahren unterzogen. Die Akzeptanz des Verfahrens durch die überprüften Kollegen ist erfreulich gut. Fast alle freuen sich über diese neu geschaffene Möglichkeit des persönlichen Kontakts mit ihrem Auftraggeber. Erste Ergebnisse lassen erkennen daß die Gutachten von Ärzten in Behörden und von Betriebsärzten tendenziell aussagekräftiger und zudem preisgünstiger sind als die von niedergelassenen Kollegen ohne spezielle sozialmedizinische Vorbildung. Andererseits sind die Diskussionsbeiträge gerade der niedergelassenen Ärzte besonders anregend und geradezu unverzichtbar im Sinne einer Anbindung der Behörde LVA und der darin tätigen Ärzte an die rauhen Wirklichkeiten nies sozialen Sicherungssystems und der Patientenversorgung. ... ___MH

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