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May 2024

Psychotherapie in der Rehabilitation - Überlegungen zu Evaluation und Qualitätssicherung

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 103-104 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12 März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: Humboldt-Universität zu Berlin Einleitung Psychotherapie spielt in einigen Bereichen der rehabilitativen Versorgung eine wichtige Rolle. zum Beispiel in psychosomatischen Kliniken bei der Rehabilitation Alkoholkranker oder in der Substitutionsbehandlung Heroinabhängiger (Scherbaum/Heigl-Evers 1996). Sie ist u.a. auch dort von großer Bedeutung wo es um schwierige Prozesse der psychischen Bewältigung von chronischer Erkrankung und Behinderung geht. Probleme der Evaluation und Qualitätssicherung in der Rehabilitation Die gegenwärtig verbreitete Forderung nach Evaluation und Qualitätssicherung soll sicherstellen daß rehabilitative Leistungen in ihrer Qualität optimiert und Hilfesuchende vor wirkungslosen Behandlungen geschützt werden. Darin liegt ihr potentieller Gewinn. Ein weiterer Aspekt kommt jedoch hinzu: Rehabilitative Maßnahmen werden sich in Zukunft mehr noch als bisher unter Kostengesichtspunkten legitimieren müssen. Die Verführung ist deshalb groß Methoden der Evaluation primär so auszuwählen daß sie zu leicht verwertbaren Ergebnissen führen die vor allem Legitimationsbedürfnissen dienen - auch dann wenn sie dem Untersuchungsgegenstand nur noch sehr begrenzt gerecht werden. Eine methodisch unzulängliche Zurichtung des Untersuchungsgegenstandes verhindert jedoch von Anfang an daß gehaltvolle Erkenntnisse entstehen die zu einer qualitativen Verbesserung der Versorgung beitragen können. Sie trägt statt dessen dazu bei daß scheinbar effektive Behandlungen praktiziert werden. Dies mag kurzfristig eine finanzielle Entlastung bedeuten ist letztlich jedoch weder für die Betroffene noch für den Kostenträger von Vorteil. Aktuelle Aspekte der Psychotherapieforschung Für die Psychotherapieforschung läßt sich diese Problematik anhand einer in letzter Zeit stark beachteten Studie zeigen der Berner Meta-Analyse zur Psychotherapie (Grawe/Donati/Bernauer 1994). Die Autoren sind in ihrer Arbeit einem streng empirisch-nomothetischen Wissenschaftsbegriff verpflichtet. Vor diesem Hintergrund widerlegen sie den durch Eysenck angeregten teils bis heute verbreiteten Mythos Psychotherapie sei grundsätzlich wirkungslos. Zu ihrem Verdienst gehört weiterhin der Nachweis daß zahlreiche Therapieverfahren des sog. Psychobooms keinerlei empirische Wirkungsbelege erbringen können. Über ein Grobscreening hinaus erweist sich die Untersuchung Grawes u. a. als durchaus problematisch - ebenso wie ihre möglichen gesundheitspolitischen Folgen. Dabei geht es hier weniger um methodenimmanente Fehler (Rüger 1994) sondern vielmehr um die grundsätzliche Anlage der Untersuchung (Mertens 1994; Kaiser 1996). ... ___MH


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