Die Marktforschung als Hilfsmittel zur Bewältigung der Bäderkrise

Journal/Book: Heilbad & Kurort 49 (1997) 5 S.123-127. 1997;

Abstract: Dipl.-Kfm. Ralf Wagner und Professor Dr. Reinhold Decker Bielefeld Immer dann wenn sich ein "Verkäufermarkt" infolge eines zunehmenden Angebotsüberhanges zu einem "Käufermarkt" entwickelt wird der Ruf nach einem wirkungsvollen Marketing laut. Eine entsprechende Tendenz ist seit einigen Jahren auch in der Kur und Heilbäderwirtschaft zu beobachten. Bereits im Jahr 1994 war Marketing das Schwerpunktthema einer Ausgabe von HEILBAD UND KURORT. Durch die allgegenwärtigen Sparbemühungen der Kostenträger im Gesundheitswesen die zu erwartende Gleichstellung der Kurangebote europäischer Nachbarländer und die fortschreitende Öffnung nach Osten wird sich der Wettbewerb zweifellos noch weiter verschärfen. Schlagworte wie "Vernetztes Denken" Yield Management und "Kostenfokussierung" allein helfen dem Praktiker nicht weiter. Der vorliegende Beitrag zeigt Erfordernisse und Möglichkeiten einer datenbasierten Entscheidungsunterstützung unter Bezugnahme auf eine aktuelle Imagestudie für das Staatsbad Bad Oeynhausen auf. 1. Ansätze zur Krisenbewältigung In der Kur- und Heilbäderwirtschaft werden derzeit unterschiedliche Konzepte zur Krisenbewältigung diskutiert. Die in diesem Zusammenhang publizierten Beiträge konzentrieren sich auf die Themenschwerpunkte "innerörtliche Zusammenarbeit" Marktbearbeitung sowie "kurörtliche und bäderwirtschaftliche Interessenvertretung". 1.1 Innerörtliche Zusammenarbeit Das Aufgabenfeld der innerörtlichen Zusammenarbeit ist vergleichbar mit der Organisation der Leistungserstellung in modernen Industriebetrieben. Bleile (1995) weist in diesem Zusammenhang darauf hin daß es den überwiegend als Regiebetriebe geführten und als Staats-oder Kommunalbäder organisierten Heil-und Kurbädern häufig an der nötigen Marktnähe und Flexibilität fehle. Abhilfe könne hier durch eine privatrechtliche Organisationsform beispielsweise die einer GmbH geschaffen werden. Die damit einhergehende Notwendigkeit der Schaffung einer eindeutigen Finanz- und Ergebnisverantwortlichkeit mit all ihren Vor- und Nachteilen liegt auf der Hand. Die erforderliche Kooperationsbereitschaft der einzelnen Leistungsträger eines Kurortes sollte durch ein gezieltes Binnenmarketing verbessert werden um auf diese Weise auch eine erfolgreiche Aussendarstellung betreiben zu können. . . .

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