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May 2024

Die revidierte Fassung der Internationalen Klassifikation der Impairments Disabilities und Handicaps (ICIDH-2). Was ist neu?1

Journal/Book: Deutsche Rentenversicherung 9-10/97 S. 529-542. 1997;

Abstract: 1 Dieser Beitrag enthält mit freundlicher Genehmigung des Verlages Auszüge aus dem Buchbeitrag des Autors "Die revidierte Fassung der Internationalen Klassifikation der Impairments Disabilities und Handicaps (ICIDH-2)" In: Delbrück/Haupt Rehabilitationsmedizin 2. Aufl. Urban & Schwarzenberg (im Erscheinen). Zusammenfassung Die Internationale Klassifikation der Impairments Disabilities und Handicaps (ICIDH) die erstmals 1980 von der Weltgesundheitsorganisation veröffentlicht wurde bedurfte aufgrund der zwischenzeitlich mit ihr gemachten praktischen Erfahrungen und der % Ergebnisse zahlreicher Forschungsaktivitäten dringend der Revision. Das Revisionsverfahren wurde im Juni 1997 vorläufig abgeschlossen. Sie soll nun in einem Beta-Test international evaluiert werden. Die Ergebnisse der Evaluation werden in die endgültige Fassung der ICIDH-2 einfließen. Die ICIDH-2 weist gegenüber der Fassung von 1980 zahlreiche Weiterentwicklungen und Neuerungen auf. - Die ICIDH-2 modelliert und klassifiziert das Phänomen welches im Englischen "Functioning" genannt wird. Da es ein entsprechendes deutsches Wort nicht gibt wird hier von "gesundheitlicher Integrität" gesprochen. - Es wurde versucht alle diskriminierenden und stigmatisierenden Begriffe wie z.B. "Disability" Handicap oder im Deutschen "Behinderung" zu vermeiden. - Die ICIDH-2 weist formal ebenfalls drei Konzepte zur Charakterisierung der gesundheitlichen Integrität auf. (1) das Konzept der Körperfunktionen und -strukturen (2) das Aktivitäts- und (3) das Partizipationskonzept. Zusätzlich wurde das Konzept der Kontextfaktoren zur näheren Beschreibung der Partizipation eingeführt. - Der Begriff des Impairments der in der ICIDH-1 im wesentlichen organbezogen war bezieht sich nunmehr allgemein auf Körperfunktionen und -strukturen. Die Feststellung von Befunden auf der Ebene der Körperfunktionen und -strukturen (Störungen der körperlichen geistigen oder seelischen Integrität) ist Teil der Funktionsdiagnostik in der Rehabilitation. - Das Disabilitykonzept wurde durch das Aktivitätskonzept präzisiert. Im Rahmen dieses Konzeptes wird nur noch die Frage beantwortet ob eine Person zum Untersuchungszeitpunkt tatsächlich in der Lage ist eine bestimmte Aktivität durchzuführen hierbei Schwierigkeiten hat oder hierzu nicht imstande ist. Die Feststellung von Aktivitätsstörungen (Störungen der aktivitätsbezogenen Integrität) ist Teil der Leistungsdiagnostik in der Rehabilitation. - Das Handicapkonzept wurde durch das Partizipationskonzept abgelöst. Partizipation (Teilhabe Eingliederung) bezieht sich auf die relevanten Lebensbereiche einer Person. Hierbei wird Partizipation als eine komplexe Relation zwischen der gesundheitlichen Situation einer Person und den für sie geltenden Kontextfaktoren sozialer und umweltbezogener Art aufgefaßt. Die Feststellung von Partizipationsstörungen (Störungen der sozialen Integrität) ist Teil der Partizipationsdiagnostik in der Rehabilitation. - Neu ist das Konzept der Kontextfaktoren welche das Partizipationskonzept ergänzt. Kontextfaktoren können die Partizipation einer Person an einem Lebensbereich stützen einschränken oder aufheben. Eine genaue Analyse der Kontextfaktoren ist insbesondere für Fragen der Eingliederung bzw Wiedereingliederung wichtig. - Erklärtes Ziel der ICIDH-2 ist es unter anderem nicht nur ein negatives Bild der gesundheitlichen Integrität einer Person zu zeichnen sondern insbesondere auch ein positives. Mit Hilfe der ICIDH-2 ist es geeignete Assessmentinstrumente vorausgesetzt möglich festzustellen ob eine Person zum Untersuchungszeitpunkt Schäden (I-Kode) Leistungsstörungen (A-Kode) oder Partizipationsstörungen in bestimmten Lebensbereichen (P-Kode) aufweist oder nicht. Zusätzlich kann angegeben werden mit welchen Kontextfaktoren (K-Kode) beobachtete Partizipationsstörungen im Zusammenhang stehen. Die ICIDH-2 kann als Klassifikation von Befunden und Symptomen von Störungen der gesundheitlichen Integrität verstanden werden. Hierdurch wird insbesondere der Bezug zur Rehabilitation hergestellt.


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