Die Syst-Eur-Studie

Journal/Book: Münch.med.Wschr. 139 (1997) 47 S.693/35-38/696. 1997;

Abstract: Prof. Dr. med. J. Schrader M. Röthemeyer Med. Klinik St.-Josefs-Hospital Cloppenburg. Nutzeffekt der Therapie der isolierten systolischen Hypertonie bei älteren Patienten Vor dem Hintergrund der Diskussion um Nutzen und Risiken der antihypertensiven Therapie mit Kalziumantagonisten liegen jetzt die Ergebnisse der ersten Interventionsstudie Syst-Eur vor. In dieser Studie wurden ältere Patienten mit isolierter systolischer Hypertonie mit Nitrendipin bei Notwendigkeit zusätzlich mit dem ACE-Hemmer Enalapril und dem Diuretikum Hydrochlorothiazid behandelt Insgesamt wurden 4695 Patienten in diese Studie aufgenommen und mit Plazebo verglichen. Unter der Therapie im Mittel von 2 Jahren zeigte sich zwischen der Plazebo- und Nitrendipin-Gruppe eine Blutdruckdifferenz von systolisch 10 und diastolisch 4 5 mmHg. Nach 2 Jahren erhielten 59% der Patienten noch eine Monotherapie mit Nitrendipin. In der Verum-Gruppe wurde die Rate der Schlaganfälle um 42% signifikant gesenkt. Kardiale Ereignisse wurden um 26% die gesamten kardiovaskulären Ereignisse um 31% vermindert. Insgesamt zeigen diese Ergebnisse daß durch die Behandlung von 1000 Patienten über 5 Jahre mit dem langwirkenden Kalziumantagonisten Nitrendipin (allein oder in Kombination mit Enalapril oder Hydrochlorothiazid) 29 Schlaganfälle oder 53 schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse verhindert werden könnten. Diese Ergebnisse entsprechen im wesentlichen denen der SHEP-Studie in der eine Therapie mit Diuretika und Betablockern bei Patienten mit isolierter systolischer Hypertonie gegen Plazebo verglichen worden war. Somit bedeutet dies daß unter einer Therapie mit langwirksamen Kalziumantagonisten eine vergleichbare Reduktion von kardiovaskulären Ereignissen und Schlaganfällen wie mit Betablockern und Diuretika zu erreichen ist.

Keyword(s): Isolierte systolische Hypertonie Ältere Patienten Antihypertensive Behandlung (Nitrendipin) Syst-Eur-Studie

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