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May 2024

Diagnose und Management psychosozialer für die Prognose von Rückenpatienten relevanter Items - 102. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation vom 2.10. bis 4.10.1997 Leipzig

Journal/Book: Phys. Rehab. Kur Med. 7 (1997) 4 S.163. 1997;

Abstract: Dr. med. Bernhard Kügelgen Facharzt für Neurologie und Psychiatrie Physikalische und Rehabilitative Medizin Emil-Schüler-Straße 29 D-56068 Koblenz (Abstract) Ausgangssituation: Während in früheren Zeiten und auch heute noch in weniger zivilisierten Ländern chronische Rückenschmerzen nur eine nachgeordnete Bedeutung haben werden in der Bundesrepublik Deutschland jährlich über 10 Milliarden DM an direkten und mindestens 22 Milliarden DM an indirekten Kosten hierfür ausgegeben. Der Anteil prozeßhafter Erkrankungen ist gering. Es ist aus Beschwerden Befund und Kenntnis des Krankheitsbildes nicht erklärbar und nicht verständlich warum der weit überwiegende Teil von Rückenbeschwerden einen günstigen (Spontan-)Verlauf nimmt während ein kleiner Teil chronifiziert. Auffallend sind die Beobachtungen bei Selbständigen: Hier sind chronische Verläufe mit allen sozialen Folgen noch viel seltener anzutreffen. Schon seit längerer Zeit wird daher gefragt inwieweit psychische Komponenten eine Rolle spielen und ob ein Großteil von Rückenkranken nicht eigentlich psychosomatisch krank ist. Es gibt weder für den akuten noch für den chronischen Rückenschmerz irgendwelche diagnostischen oder therapeutischen Standards. Publizierte Empfehlungen reichen von der üblichen Polypragmasie über "einfach Weiterarbeiten" bis zu aufwendigen (und teuren) schmerztherapeutischen Konzepten auch wird immer noch im akuten Schmerz eine OP-Indikation gesehen. Eine relative OP-Indikation wird immer noch aus Versagen konservativer Therapie abgeleitet. Psychosoziale Konzepte in der Therapie sind nicht etabliert. Die Untersuchung einer großen Zahl psychosozialer Items als mögliche Prädiktoren für den OP-Erfolg neuere Studien sowie erste Erfahrungen mit neuartigen Therapiekonzepten sprechen für zwei wesentliche Bereiche die den Verlauf von Rückenkrankheit beeinflussen: Psychosoziale Faktoren mit vermehrt passivem Verhalten des Kranken einhergehend mit Depressivität niedrigem sozialen Status und Mustern von Vermeidungsverhalten sowie der Faktor Zeit. Für das Management von Rückenkranken bedeutet das erstens die psychosozialen Risikofaktoren zu suchen und nachzuweisen und dann anzugehen und zweitens dem Faktor Zeit eine viel größere Beachtung zu schenken. Die auf diesen Erkenntnissen aufbauenden Richtlinien gestatten dem Arzt vielfältige nicht zu aufwendige Maßnahmen mit meist symptomatischem Charakter zur Unterstützung des Spontanverlaufs in den ersten Wochen des Rückenschmerzes; diese Spanne mit geringem medizinischen Aufwand ist aber zeitlich zu begrenzen. Danach muß das Management der verbleibenden Kranken umgestellt werden auf eine aufwendigere Standards folgende integrative Betreuung mit kunstgerechter Rückentherapie und Beeinflussung im Sinne einer psychotherapeutischen Mitbetreuung und Verhaltensschulung und Einstellungsänderung. Der Aufwand ist hoch und sollte an Qualitätssicherungsmaßnahmen gebunden werden. Die vorliegenden Zahlen belegen daß dann erstaunlich hohe Besserungsquoten mit Wiederaufnahme der Berufstätigkeit auch nach monatelanger Arbeitsunfähigkeit erreicht werden können.

Keyword(s): Diagnose und Management psychosozialer für die Prognose von Rückenpatienten relevanter Items


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