Ozon in Kurorten

Journal/Book: Heilbad & Kurort 49 (1997) 6 S.160-162. 1997;

Abstract: Univ.-Professor Dr. Dr. Jürgen Kleinschmidt München Bedenkt man daß per se empfindliche Personen (Kinder Kranke Senioren) mit Erfolg zur Therapie in Kurorte und Heilbäder geschickt werden die natürlicherweise hohe (Dauer-)Ozonpegel aufweisen dann liegen kontrollierte Untersuchungen zur Aufdeckung von Ozonwirkungen nahe. Bei 70 normalgesunden Probanden die bis zu einer Woche lang Ozon in Konzentrationen von 240 µg/m³ einatmeten erhielten wir jedoch keine Schädigungsanzeichen. Erst ab Konzentrationen von etwa 600 µg/m3 konnten wir in Verbindung mit dem ACh-Provokationstest reversible Atemwegswiderstandserhöhungen in einer Dosis-Wirkungsbeziehung darstellen. Wir betrachten deshalb Ozon nicht als nennenswerten Wirkstoff sondern regiongebunden lediglich als Indikator · für Reinluft etwa an der See oder im Gebirge (Herkunft des Ozons aus der Höhe; hohe auch nachts erhaltene Ozonkonzentration mangels Vorkommen von Reaktionspartnern wie Staub Ruß u. a.): UV-C-Ozon; · für Smoggase und gleichzeitig intensive Sonnenstrahlung etwa in Großstädten (Erzeugung des Ozons am Boden deutlicher Rückgang nach Sonnenuntergang): UV-A-Ozon. 1. Anlaß der Untersuchungen Unser Geruchssinn adaptiert sich sehr schnell an die durchschnittliche Freiluftkonzentration (ca. 40 µg/m³) und höhere Ozonkonzentrationen wenn wir etwa an einen Aufenthalt auf Westerland (ca. 80 µg/m³) oder auf der Zugspitze (ca. 100 µg/m³) denken. Dieses Ozon stammt aus hohen Atmosphärenschichten wo hochenergetische UV-C-Strahlung Sauerstoffmoleküle dissoziiert und für die hochreagible Verbindung aus drei Sauerstoffatomen vorbereitet. Dieses "UV-C-Ozon" absorbiert dann vor allem UV-B-Strahlung (unter 300 nm) und zerfällt dabei wieder zu Sauerstoff. In diesen 10 bis 30 km hohen Luftschichten gibt es ein Gleichgewicht zwischen Ozonerzeugung und -zerfall mit einer Konzentration von etwa 5 bis 15 Ozonmolekülen auf eine Million sonstiger Gasmoleküle umgerechnet auf Gewichtskonzentrationen also etwa 10 000 bis 30 000 µg Ozon pro m3 Luft (unter Normalbedingungen). . . .

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