Ozon in Heilbädern und Kurorten

Journal/Book: Heilbad & Kurort 49 (1997) 6 S.163. 1997;

Abstract: (Aktuelle Kurzmitteilung) Mit Beginn des Sommers sind auch wieder erhöhte Ozonkonzentrationen zu erwarten. Die Gesellschaft zur Förderung Medizin-Meteorologischer Forschung e. V informiert deshalb über das Thema "Ozon in Heilbädern und Kurorten" um auf die Bedeutung der auftretenden Ozonwerte hinzuweisen und über Vorsorgemaßnahmen aufzuklären. Die Gesellschaft zur Förderung der Medizin-Meteorologischen Forschung hofft bei den genannten Vorsorgemaßnahmen auf die nachhaltige Unterstützung und Mitarbeit der Kurorte und Heilbäder Atmosphärisches Ozon entsteht durch natürliche und anthropogene Prozesse. Etwa 20 % des troposphärischen Ozons stammen aus der Stratosphäre. Das in Bodennähe in erhöhten Konzentrationen auftretende Ozon wird unter Einwirkung der Sonnenstrahlung aus Kohlenwasserstoffen (VOC) und Stickoxiden (NOX) gebildet. Diese sog. Vorläufersubstanzen werden zu über 80 % (NOX) bzw. zu etwa 55 % (VOC) vom Kraftfahrzeugverkehr abgegeben. Zusammen mit den anthropogenen NOX-Emissionen können in ländlichen Gebieten auch die natürlichen VOC-Emissionen der Pflanzen (Isopren und Terpene) zur Ozonbildung beitragen. Die Ozonkonzentration allein ist kein brauchbarer Maßstab zur Beurteilung der Luftqualität in Heilbädern und Kurorten. Nach dem derzeitigen Kenntnisstand sind dafür folgende Gründe maßgebend: · Vor allem die Stickoxide führen bei höheren Konzentrationen z. B. an stark befahrenen Straßen auch wieder zum Abbau des Ozons. Die Folge ist daß es nachts in den Städten häufig zu einem vollständigen Verschwinden des Ozons kommt. · Das gebildete Ozon kann über größere Entfernungen transportiert werden. Mit abnehmender Konzentration der Stickoxide und anderer Primärschadstoffe steigt dabei die Lebensdauer des Ozons an. · In den Heilbädern und Kurorten sind die Ozonkonzentrationen tagsüber vergleichbar mit denen anderer Orte. Dafür liegen die Konzentrationen anderer Schadstoffe wie NOX SO2 VOC und Schwebstaub in der Regel deutlich niedriger. · Nachts sinken die Ozonwerte in der saubereren Luft weniger stark ab. . . .

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