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May 2024

1. Rehabilitative Wirkungen in der Balneologie und Medizinischen Klimatologie - Adaptative Wirkungen der Kurbehandlung ihre Bedeutung für die Rehabilitation und Konsequenzen für die notwendige Kurdauer - 102. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation vom 2.10. bis 4.10.1997 Leipzig

Journal/Book: Phys. Rehab. Kur Med. 7 (1997) 4 S.150. 1997;

Abstract: Univ.-Prof. Dr. med. Gunther Hildebrandt Institut für Arbeitsphysiologie und Rehabilitationsforschung der Philipps-Universität Robert-Koch-Straße 7 a D-35037 Marburg/Lahn (Abstract) Die eine Kurbehandlung kennzeichnende Kombination permanent einwirkender Reize und intermittierend wiederholter Reizserien bilden eine typische Voraussetzung dafür daß der behandelte Organismus mit adaptativen Modifikationen reagiert die die Grundlage für die therapeutischen Kurwirkungen darstellen. Von den verfügbaren adaptativen Reaktionsformen ist die sogenannte funktionelle Adaptation von zentraler Bedeutung. Diese umfaßt sowohl toleranzsteigernde als auch kapazitätssteigernde Modifikationen soweit sie Abweichungen von der Funktionsnorm korrigieren und führt durch die Steigerung von Ökonomie und Effektivität der Regulationsleistungen zu einer adaptativen Normalisierung der Funktionen. Diese ist nicht auf primär reagierende Funktionsgrößen beschränkt sondern umfaßt im Sinne positiver Kreuzeffekte im Prinzip alle Funktionen die von der ausgelösten periodisch fortgesetzten vegetativen Gesamtumschaltung als Triebkraft der funktionellen Adaptation betroffen werden. Die Spezifität therapeutischer Effekte während der Kurbehandlung beruht darauf daß über die im Prinzip unspezifischen Effekte der funktionellen Adaptation hinaus lokal oder funktionsspezifisch gezielte Reize im Rahmen der vegetativen Gesamtumschaltungen zu überhöhten Reaktionen führen. Die Kombination von adaptativ wirkenden vegetativen Hintergrundreaktionen und spezifischer Zielrichtung der Reizbehandlung ist eine kurtypische Konstellation die im Rahmen eines Rehabilitationsprogramms eine durch nichts zu ersetzende Behandlungsmöglichkeit darstellt. Therapeutisch nutzbare adaptive Prozesse haben nicht nur einen jeweils charakteristischen Zeitbedarf sondern auch eine kennzeichnende periodische Zeitstruktur die Umfang und Dynamik der zugrundeliegenden vegetativen Hintergrundreaktionen anzeigt. Als dominierende Zeitstruktur der funktionellen Adaptation im Kurverlauf wurde eine etwa 7tägige gedämpft abklingende Reaktionsperiodik (frühreaktive Zirkaseptanperiodik) nachgewiesen. In Abhängigkeit von der individuellen Reaktionslage wurde aber auch eine etwa 10tägige Periodik (spätreaktive Zirkadekanperiodik) der vegetativen Gesamtumschaltungen mit aufschwingender Amplitude festgestellt. Die ergotropen Extremauslenkungen der reaktiven Periodik im Kurverlauf stellen die Ursache der sogenannten Kurreaktionen bzw. Kurkrisen dar. Zirkaseptanperiodisch gegliederte Kurverläufe sind vor allem bei insgesamt gutem Kureffekt ausgebildet während eine zirkadekane Reaktionsperiodik mit schlechterer Prognose behaftet ist. Zeitbedarf und periodische Zeitstruktur der adaptativen Prozesse des Kurverlaufs bilden die Grundlage für eine biologisch begründete Bemessung der Kurdauer die nach den bisherigen Erfahrungen mindestens vier Wochen bei spätreaktiven Verlaufsformen sogar sechs Wochen umfassen muß wenn eine hinreichende Stabilität der vegetativen Äquilibrierung gewährleistet werden soll.

Keyword(s): Adaptative Wirkungen Kurbehandlung Rehabilitation und Konsequenzen Kurdauer Balneologie Medizinische Klimatologie


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