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May 2024

Zur analgetischen Wirkung von Radonbädern bei Patienten mit degenerativer Erkrankung von Wirbelsäule und Gelenken

Abstract: AUS DEM INSTITUT FÜR MEDIZINISCHE BALNEOLOGIE UND KLIMATOLOGIE DER LUDWIG-MAXIMILIANS-UNIVERSITÄT MÜNCHEN Komm. Leiter: Prof. Dr. Dr. J. Kleinschmidt Dissertation zum Erwerb des Doktorgrades der Medizin an der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Saskia Heisig aus Münster/ Westf. 1997 Zusammenfassung Ziel: Die therapeutische Nutzung radonhaltiger Quellen kann auf eine 2500jährige Tradition zurückblicken. Bald nach der Identifikation des Radons als wirksamen Bestandteil dieser Quellen zu Beginn des 20. Jahrhunderts begann man in Deutschland in Kurorten radonhaltige Bäder zur Behandlung von Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises einzusetzen. In der Erfahrungsmedizin ist die schmerzlindernde Wirkung dieser Therapieform bekannt. Eine akademische Revision der Erfahrungswerte fand im deutschsprachigen Raum erstmals im Jahre 1992 statt (52). Ziel der vorliegenden Studie war die Überprüfung der analgetischen Wirksamkeit von Radonbädern nach streng wissenschaftlichen Kriterien. Studiendesign und Methodik: In einem Therapieversuch unter ambulanten und den Anforderungen eines randomisierten Doppelblindversuchs gerechten Bedingungen wurde bei Patienten mit degenerativer Erkrankung von Wirbelsäule und Gelenken im bayerischen Staatsbad Bad Steben die schmerzlindernde Wirkung von radonhaltigen Bädern mit derjenigen von reinen Leitungswasserbädern verglichen. 52 Patienten wurden nach den vorher festgelegten Ein- und Ausschlußkriterien in die Studie aufgenommen und nach einem Randomisierungsverfahren in eine Verum- und eine Placebogruppe aufgeteilt. Jede Gruppe erhielt acht Bäder innerhalb von drei Wochen. Mit ihrer Barcode-Karte lösten die Patienten selbständig den entsprechend dem Code programmierten Zulauf von Radon- oder Leitungswasser in die Badewanne aus. Die Badetemperatur betrug 36°C. Weder durch Farbe noch Geruch war ein Unterschied festzustellen. Die Radonbäder hatten eine Aktivitätskonzentration von durchschnittlich 800 Bq/l. Die Bäderserie wurde ambulant verabreichte berufstätige Studienteilnehmer gingen weiter ihrer Arbeit nach. Physikalische und schmerzlindernde medikamentöse Therapien sollten während der dreiwöchigen Kur nicht in Anspruch genommen werden. Hauptzielparameter für die Schmerzempfindlichkeit war der Minimaldruck zur Auslösung von Druckschmerz an 16 typischen myofaszialen Druckpunkten und an einem individuell bestimmten muskulären Maximalpunkt. Zur Verlaufskontrolle diente das Pressure Threshold Meter. Zusätzlich - als Nebenzielparameter - wurden das subjektive Schmerzemp5nden mit Hilfe einer visuellen Analogskala und die Häufigkeit der Schmerzereignisse notiert. Die Haupt und Nebenzielparameter wurden vor Beginn der Therapie wöchentlich während der Badekur und zwei und vier Monate nach Kuranfang erfaßt. Ergebnisse: Während der Kurbehandlung besserten sich alle Parameter in beiden Gruppen. Auch einen Monat nach Kurende waren die Beschwerden in beiden Gruppen ohne signifikanten Unterschied gebessert. Danach nahmen die Schmerzen in der Placebogruppe jedoch wieder an Stärke zu. Alle gemessenen Zielparameter verschlechterten sich. Bei der Radongruppe hingegen besserten sich dieselben Zielparameter und waren vier Monate nach Therapiebeginn gegenüber denen der Placebogruppe signifikant (p<0 05) verschieden. Die Druckschmerzschwelle stieg in der Radongruppe innerhalb von drei Monaten nach der Kur nochmals um ca. 75 % des Betrages der in der dreiwöchigen Bäderbehandlung erreicht wurde. Schlußfolgerung: Im Rahmen eines nach wissenschaftlichen Kriterien durchgeführten Doppelblindversuches wurde durch eine dreiwöchige Radonbäderbehandlung eine anhaltende Schmerzlinderung erzielt die selbst drei Monate nach Kurende noch im Zunehmen begriffen war. Damit bestätigt vorliegende Studie den vergleichbaren Behandlungserfolg den unlängst eine ähnlich angelegte klinische Untersuchung bei zervikalem Schmerzsyndrom (52) beschreiben konnte. ___MH


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