Melatonin

Journal/Book: Münch.med.Wschr. 139 (1997) 51/52 S.38/768-42/772. 1997;

Abstract: Priv.-Doz. Dr. med. Dipl.-Biochem. E. Haen Klinische Pharmakologie/Psychopharmakologie Klinik und Poliklinik für Psychiatrie der Universität. Regensburg; Prof. Dr. med. W. Forth Walther-Straub-Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Ludwig-Maximilians-Universität München München. Einem breiten Publikum in Deutschland wurde Melatonin Ende 1995 bekannt als dieser Wirkstoff unter Ausnutzung von privaten Fernsehkanälen und der Laienpresse mit einem ungeheuren und vor allem auch ungeheuer geschickten Werbefeldzug als Wundermittel als "Jungbrunnen"; als "die Pille gegen das Altern" oder als "Medikament gegen Jet-lag" angepriesen wurde. Für einige Zeit konnten die Apotheken den Bedarf an Melatonin nicht mehr decken das dem amerikanischen Vorbild folgend als "Nahrungsergänzungsmittel" in den Handel gebracht wurde. Die deutschen Gesundheitsbehörden haben allerdings bald klargestellt daß Melatonin und Melatonin-haltige Präparate als Arzneimittel anzusehen sind in Deutschland aber keine Zulassung als Arzneimittel besitzen also nicht in den Verkehr gebracht werden dürfen. Ausgenommen sind hiervon individuelle ärztliche Verschreibungen aufgrund derer es unter bestimmten Voraussetzungen die im Arzneimittelgesetz genau definiert sind nach Deutschland eingeführt werden darf und durch die der verschreibende Arzt selbst die Verantwortung für die Anwendung von Melatonin übernimmt. Außerdem gelangt Melatonin nach wie vor mit Reisenden nach Deutschland die es während eines Aufenthaltes in den Vereinigten Staaten gekauft haben wo es weiterhin in Drogerien erhältlich ist. Dabei darf nicht übersehen werden daß auf diese Weise ein Arzneimittel zur Anwendung gelangt dessen Risiken durch unerwünschte Wirkungen nicht oder nur ungenügend abzuschätzen sind.

Keyword(s): Melantonin Klinische Bewertung

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