Psychoedukation als Therapie: Durch Information zur Kooperation

Journal/Book: Münch.med.Wschr. 139 (1997) 49 S.729/29-32/732. 1997;

Abstract: Prof. Dr. med. W. Greil Dipl.-Psych. Natalia Erazo Psychiatrsche Privatklinik Sanatorium Kilchberg Kilchberg (Zürich) und Psychiatrische Klinik und Poliklinik der Universität München München. Bei der Psychoedukation als einer Behandlungsform psychischer Störungen wird die Vermittlung von Wissen zum Krankheitsgeschehen und zur Behandlung mit therapeutischen Strategien kombiniert Während für die Schizophrenie die Wirksamkeit von Psychoedukation durch kontrollierte Studien belegt ist liegen für psychoedukative Verfahren bei affektiven Störungen nur Erfahrungsberichte und Ergebnisse aus Pilotstudien vor. In dem Artikel wird der "Depressionskurs" der Psychiatrischen Klinik Kilchberg/Zürich zur Behandlung von Patienten mit depressiven Störungen dargestellt Eine geschlossene Gruppe von acht bis zehn Patienten trifft sich insgesamt zwölfmal (zweimal wöchentlich für 90 Minuten) unter der Leitung von zwei Psychologinnen. Information zur Störung und "Hausaufgaben" zur Umsetzung des Erlernten in den Alltag stellen Eckpunkte des Kurses dar. Zusätzlich findet pro Kurs ein Angehörigen-Tag statt in welchem ebenfalls Information zur Depression vermittelt wird und die Möglichkeit zu Austausch und Diskussion besteht. Depressionskurs und Angehörigen-Tag werden von den Therapeutinnen sowie von Patienten und Angehörigen als sehr positiv erlebt und fördern die Kooperation bei der Behandlung. Eine Wirksamkeitsprüfung steht noch aus.

Keyword(s): Psychoedukation Depression Information Behandlung

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