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May 2024

Das Post-Polio-Syndrom - Zeitgemäße Diagnostik und ganzheitliche Therapieplanung - 102. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation vom 2.10. bis 4.10.1997 Leipzig

Journal/Book: Phys. Rehab. Kur Med. 7 (1997) 4 S.162-163. 1997;

Abstract: Dr. I. Eismann Hufeland Kliniken Weimar GmbH Abteilung Physikalische Medizin und Sporttherapie Hamm-Wahl-Straße D-99425 Weimar (Abstract) Trotz Impfungen seit den 60er Jahren und des damit verbundenen Rückgangs der Poliomyelitis leben heute ca. 60.000-100.000 Menschen in Deutschland die an den Spätfolgen einer Kinderlähmung leiden (bekannt als Post-Polio-Syndrom [PPS]). Die therapeutische Intervention basiert auf einem ganzheitlichen Therapieansatz. Um PPS-Patienten gerecht zu werden müssen das klinische Erscheinungsbild das Ausmaß der Schädigung die körperliche Beeinträchtigung und die soziale und psychische Ungewißheit berücksichtigt werden. Um objektivierbare Daten für eine rational begründete Rehabilitation zu erhalten werden unterschiedliche Meßmethoden angewandt. Immer stehen eine gebietsbezogene Schmerzanamnese Be- und Entlastungsanamnese vegetative Rehabilitations- und Physiotherapiemittelanamnese im Mittelpunkt der Untersuchungen sowie feinmotorische Bewegungsanalysen und Elektrodiagnostik. Neben o.g. Untersuchungsnormativa werden funktionale Bewegungsanalysen (Muskelstereotype) Beweglichkeitsmessungen Umfangsmessungen (Oberschenkel) sowie isokinetische Meßverfahren eingesetzt. Die isokinetische Messung erfolgte mit Cybex norm (USA). Gemessen wurde die Drehmomententwicklung der Kniegelenkstrecker und -beuger. Zusätzlich erfolgte eine Umfangsmessung der Oberschenkel (medialer Kniegelenkspalt 20 cm proximal um mit vorhandenen Schnittstellen des MRT vergleichen zu können). Probanden der Untersuchung waren 15 Patienten mit Post-Polio-Syndrom. Anhand der vorliegenden Untersuchungen konnte festgestellt werden daß die Prozesse des PPS in der Lage sind die Streckmuskulatur zu hemmen. Mit zunehmendem Alter bildet sich die Muskulatur strukturell um so daß ein verstärkter Anteil an Bindegewebe in der Muskulatur meßbar ist. Dies erklärt die geringen Umfangsunterschiede der Oberschenkel im Seitenvergleich der betroffenen/nicht betroffenen Seite trotz zum Teil erheblicher Defizite bei den Spitzendrehmomenten. Die Muskulatur wird durch Bindegewebe ersetzt (Umfänge bleiben gleich) können aber nur unzureichend innerviert werden. Der Grad des Post-Polio-Syndroms ist objektiv meßbar und kann damit in der Diagnostik für die Ursache von Schmerzen und Funktionsdefiziten genutzt werden. Ein Ziel der therapeutischen Intervention liegt in der Hinführung zur und Erhaltung der Lifetimebewegung. Die Folgen eines bewegungsarmen Alltags auf die Strukturen des Halte- und Bewegungsapparates sind hinlänglich bekannt und bei PPS-Patienten besonders stark ausgeprägt. Neben Informationen und praktischen Bewegungs- und Übungsanleitungen sind Motivation und besonders zu Beginn Animation notwendig. Kriterien einer Übungs- und Bewegungsempfehlung sind u.a. das Stadium der Erkrankung die koordinative und muskuläre Leistungsfähigkeit der Patienten die konstitutionellen Voraussetzungen sowie sportliche/therapeutische Vorerfahrungen und Neigungen des Betroffenen. Auf den gewonnenen Daten basiert unser ambulantes Rehabilitationsprogramm welches eine Erhöhung der Lebensqualität von PPS-Patienten mit Reduzierung der Handicaps anstrebt.

Keyword(s): Post-Polio-Syndrom Diagnostik Therapieplanung


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