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May 2024

Balneologie in der Nachbehandlung gynäkologischer Malignome - Inhaltliche und methodische Überlegungen zur Überprüfung von Wirksamkeit und Sicherheit*

Journal/Book: FBK@medkur.de. 1997;

Abstract: 1Forschungsinstitut für Balneologie und Kurortwissenschaft Bad Elster Direktor: Priv. Doz. Dr. med. K. L. Resch 2Vogtland-Klinik Bad Elster Gynäkologische Abteilung; Chefarzt: Dr. med. K. Zacharias * nach einem Vortrag auf der 41. Tagung des Arbeitskreises 'Gynäkologische Balneotherapie und Rehabilitation' im Verband Deutscher Badeärzte e.V. am 6.9.1997 Torfbreibäder stellen bis heute keine typische Indikation in der gynäkologisch-onkologischen Nachbehandlung dar. Seit mehreren Jahren wird die Badetorftherapie vor allem in der Nachbehandlung von Zervix- und Korpuskarzinomen bei 'sicherer' und 'ausreichend langer' Rezidivfreiheit zum Zeitpunkt der 2. und 3. Festigungskur eingesetzt. Heute diskutiert man ihren Einsatz zum Zeitpunkt der 1. Festigungskur. Man erhofft sich eine bessere Einflußnahme vor allem auf Operationsfolgestörungen wie Schmerzen Adhäsionen und Harnabfußstörungen. Vor diesem Hintergrund wurde ein Szenario für einen validen Wirksamkeitsnachweis unter Beachtung der vorhandenen Literatur entwickelt. Weiterhin wurden inhaltliche Überlegungen zur Sicherheit angestellt. Die Effektivität onkologisch-rehabilitativer Komplexinterventionen ist nachgewiesen. Der additive Wirksamkeitsnachweis der Badetorftherapie sollte in einem Etappen- und Entscheidungsdesign erfolgen. Im Vordergrund steht der Vergleich zwischen seriell applizierten Torfbreibädern und den preiswerteren Solebädern in Form einer randomisierten klinischen Studie. Eine Kosten-Effektivitätsanalyse sollte begleitend durchgeführt werden. Wegen der noch nicht abgeschlossenen Validierung von Fragebögen zur Lebensqualität sollten begleitend Schmerz- und Funktionsfragebögen sowie Befindlichkeitsskalen und krebsspezifische Symptomenlisten mit abgesicherter Testgüte eingesetzt werden. Es gibt derzeit keinerlei Hinweise daß es durch eine Badetorftherapie zu einer Erhöhung der Rezidivrate nach kurativer Primärtherapie kommt. Auch fehlt eine plausible Hypothesen für einen potentiellen Mechanismus. Unerwünschte Ereignisse die in einem möglichen Zusammenhang mit der Badetorftherapie stehen könnten sollten einer zentralen Stelle gemeldet werden. Eine Wachstumsstimulation durch direkte thermische Beeinflußung ist bei Malignompatienten nicht mit letzter Sicherheit auszuschließen. Deshalb sollten bei diagnostisch unklaren Fällen hypertherme Torfanwendungen nicht verordnet werden. Eine perkutane oder vaginale Östrogenresorption (bei der Applikation von Torftampons) die für hormonabhängige Malignome relevant sein könnte ist nicht anzunehmen. Zur Vermeidung einer stärkeren Streßreaktion sollten Torfbreibäder mit kürzen Applikationszeiten und niedrigeren Temperaturen als allgemein in der Balneo-Gynäkologie üblich eingesetzt werden. Als protektiver Faktor wäre eine Stimulation vor allem der zellvermittelten Immunität durch die milde serielle systemische Überwärmung der Torfbreibäder denkbar.


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