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May 2024

Der "gute Tod"

Journal/Book: Münch.med.Wschr. 139 (1997) 51/52 S.30/760-763/33. 1997;

Abstract: Prof. Dr. Dr. U. Benzenhöfer Abt. Medizingeschichte Medizinische Hochschule Hannover Hannover. Zur Begriffsgeschichte der Euthanasie in der Antike Der Begriff Euthanasie war schon in der Antike mehrdeutig und konnte in verschiedenen Kontexten eingesetzt werden. Gemeinsam ist jedoch allen Stellen daß der "gute Tod" sich immer auf die Perspektive des betroffenen Subjektes bezog. Euthanasie bezeichnete in der Antike also keinen erzwungenen "guten Tod"; keine staatliche Maßnahme vor allem keine Kranken- oder Behindertentötung. Festzuhalten ist im Hinblick auf die heutige Diskussion auch daß an keiner Stelle in der Antike Beihilfe zur Selbsttötung oder Tötung auf Verlangen mit dem Begriff Euthanasie belegt wurde (auch wenn eine gewisse Nähe zur Selbsttötungsproblematik gelegentlich zu erkennen ist). Insbesondere wurde der Begriff nicht im medizinischen Kontext - etwa in bezug auf die Handlung eines Arztes gebraucht. Wichtiger vielleicht als diese Befunde ist daß "euthanasia" und verwandte Bildungen in den antiken Texten nahezu durchgängig ein Wunschbild und nicht etwa einen "wirklichen" Tod (auch die Beschreibung des Todes von Augustus ist stilisiert) umschrieben. Dies ist gerade für die heutige Diskussion zu bedenken. Denn auch heute wünschen sich viele Menschen "Euthanasie" im Sinne eines leichten schmerzlosen guten Todes. Doch ein Wunschbild kann - dies sei hier nur knapp gegen einen möglichen Mißbrauch der antiken Begriffsgeschichte der Euthanasie gesagt keine ethische oder juristische Legitimation für Maßnahmen in einem Bereich liefern der die Grundfesten einer Gesellschaft (Tötungsverbot) berührt.

Keyword(s): Euthanasie Begriffsgeschichte Antike


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