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May 2024

Scharlatanerie mit tödlichem Ausgang - "Alternative" Fehlbehandlung juveniler Diabetiker

Journal/Book: Münch.med.Wschr. 138 (1996) 16 S.287/39-42/290. 1996;

Abstract: K. Püschel1 U. Lockemann1 P. Saukko2 A. Klöppel3 W. Eisenmenger4 1Institut für Rechtsmedizin der Universität Hamburg Hamburg; 2Institut für Rechtsmedizin der Universität Turku Turku; 3Institut für Pathologie Universität Kiel Kiel; 4Institut für Rechtsmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität München Zusammenfassung Krankengeschichte sowie Obduktionsbefunde dreier Todesfälle bei Kindern (11/2jähriger Junge 5jähriger Junge 12jähriges Mädchen) im ketoazidotischen Koma werden dargestellt. Nach ärztlicher Diagnose eines juvenilen Diabetes mellitus und Einleitung der erforderlichen Insulintherapie hatten sich die Eltern in zwei Fällen an Heilpraktikerinnen und im dritten Fall an eine selbsternannte Kuhne-Therapeutin gewandt. Die "Behandlung" erfolgte von hier aus "alternativ" durch Reduzierung des Insulins (einmal) bzw. Absetzen des Insulins (zweimal) und statt dessen Bioresonanz-Therapie bzw. Kuhne-Therapie. Die Kinder verstarben wenige Tage (einmal) bzw. mehrere Wochen (zweimal) nach Insulinentzug jeweils unter den unverkennbaren eindeutigen Zeichen eines sich langsam entwickelnden diabetischen Komas. Gerichtsverfahren führten zweimal zur Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung sowie einmal zur Verfahrenseinstellung wegen "geringer Schuld" (bei Zahlung einer erheblichen Geldbuße). Die Heilpraktikerinnen und auch die Eltern der betroffenen Kinder haben gesichertes medizinisches Grundlagenwissen sträflich außer acht gelassen. Mit nur scheinbar "alternativen" Methoden - in den vorliegenden Fällen reine Scharlatanerie bzw. Quacksalberei - wurde den Kindern das sicher lebenserhaltende Medikament entzogen.

Keyword(s): Alternative Fehlbehandlung Scharlatanerie juveniler Diabetes (Typ I) Insulinentzug


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