Kardiale Ursachen zerebraler Ischämien mit besonderer Berücksichtigung des offenen Foramen ovale

Journal/Book: Herz/Kreislauf 27 (1995) 9 S.279-284. 1995;

Abstract: Medizinische Klinik B - Kardiologie - (Direktor: Prof. Dr. J. Senges) Herzzentrum Ludwigshafen Zusammenfassung Die Ursache zerebraler Ischämien bleibt insbesondere bei Patienten unter 40 Jahren in 30-45% ungeklärt. Kardiale Ursachen sind für ungefähr 20-34% aller ischämischen Ereignisse verantwortlich. Wir untersuchten 188 Patienten mit zerebralen retinalen oder peripheren Ischämien (Gruppe 1) auf mögliche kardiale Ursachen der Ischämien mit besonderer Berücksichtigung des offenen Foramen ovale (oFo) mittels transthorakaler transösophagealer Kontrast- und Farbdopplerechokardiographie. Als Kontrollgruppe dienten 81 überwiegend kardiologische Patienten (Gruppe 2). Beide Gruppen unterschieden sich nicht bezüglich kardiovaskulärer Risikofaktoren und anderer möglicher Ursachen für eine zerebrale Ischämie. Nur die periphere arterielle Verschlußerkrankung zeigte eine höhere Inzidenz in Gruppe 1 (p < 0 025). Signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen fanden sich bezüglich der Prävalenz eines oFo (34 5 vs. 18 5%; p < 0 008) und der Mitralklappensklerose (10 6 vs. 1 2%; p < 0 006). Patienten ohne eine mögliche Ursache für ihre zerebralen Ischämien hatten viel häufiger ein oFo als Patienten mit möglichen Ursachen (39 8 vs. 25 7%; p < 0 058). Innerhalb jener Gruppe hatten Patienten unter 60 Jahren häufiger ein oFo als die älteren Patienten (45 9 vs. 24 2%; p < 0 037). So ist festzuhalten daß insbesondere bei jüngeren Patienten ohne sonstige erkennbare Ursache ihrer zerebralen Ischämie ein oFo in Betracht gezogen werden sollte. Die transösophageale Kontrastechokardiographie ist die Methode der Wahl ein solches sicher nachzuweisen.

Keyword(s): zerebrale Ischämie offenes Foramen ovale Rechts-links-Shunt paradoxe Embolie transösophageale Echokardiographie

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