Thyreotoxische Krise unter Amiodaron

Journal/Book: Herz/Kreislauf 27 (1995) 3 S.98-101. 1995;

Abstract: Medizinische Klinik I (Ltd. Arzt: Prof. Dr. H. Simon) Krankenhaus Düren - Lehrkrankenhaus der RWTH Aachen- Zusammenfassung Amiodaron ist ein hochwirksames Antiarrhythmikum dessen Einsatz durch eine Reihe ernsthafter unerwünschter Nebenwirkungen kompliziert sein kann. Dazu zählen auch Störungen des Schilddrüsenstoffwechsels wobei vor allem amiodaroninduzierte Hyperthyreosen therapeutisch z. T erhebliche Probleme hervorrufen. Bei konservativ nicht zu beherrschenden Hyperthyreosen kann eine subtotale Thyreoidektomie eine sinnvolle und notwendige therapeutische Alternative sein. Wir berichten über einen 34jährigen Patienten mit dilatativer Kardiomyopathie der eine schwere amiodaroninduzierte Hyperthyreose entwickelte und trotz wochenlanger intensiver medikamentöser Therapie mit Thyreostatika Perchlorat und Prednisolon nicht erfolgreich behandelt werden konnte und schwere medikamentös bedingte Nebenwirkungen (Pankreatitis Hepatitis allergisches Hautexanthem) entwickelte. Um eine weitere Verschlechterung seiner kardialen Situation zu vermeiden wurde der Patient subtotal thyreoidektomiert. Nach der Operation kam es zu einer raschen Besserung seiner lebensbedrohlichen Situation mit Rückbildung der schweren Myokardinsuffizienz der Hyperthyreose und der medikamentös induzierten Nebenwirkungen. Der Fall zeigt daß eine subtotale Thyreoidektomie auch bei kardial schwerkranken Patienten rechtzeitig als Alternative bei medikamentös nicht zu beherrschender amiodaroninduzierter Hyperthyreose in Erwägung gezogen werden sollte.

Keyword(s): thyreotoxische Krise Amiodaron subtotale Thyreoidektomie

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