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May 2024

Überlegungen zum möglichen Stellenwert der neuen Ca2+- Antagonisten bei der Herzinsuffizienztherapie

Journal/Book: Herz/Kreislauf 27 (1995) 5 S.162-167. 1995;

Abstract: Klinik III für Innere Medizin (Direktor: Prof. Dr. E. Erdmann) der Universität zu Köln Zusammenfassung Bei Herzinsuffizienz kommt es durch eine Abnahme der kardialen Auswurfleistung zu einer Aktivierung von neurohumoralen Mechanismen die über eine periphere Vasokonstriktion besonders bei der akuten Dekompensation den arteriellen Blutdruck aufrechterhalten können. Diese durch das sympathische Nervensystem und das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System vermittelten Effekte verursachen eine Nachlasterhöhung und eine weitere Einschränkung der kardialen Auswurfleistung. Die pathophysiologischen Zusammenhänge könnten vermuten lassen daß eine Nachlastsenkung bei Herzinsuffizienz z. B. durch Ca2+-Antagonisten zunächst für die Hämodynamik sinnvoll ist. Neuere zur Dihydropyridingruppe zählende Ca2+-Antagonisten (Amlodipin Felodipin Isradipin Nicardipin Nisoldipin) haben eine deutlich höhere Gefäßselektivität eine geringere negativ inotrope Wirkung sowie eine weniger stark ausgeprägte Kreislaufgegenregulation als die Ca2+-Antagonisten der ersten Generation mit nicht oder nur gering veränderten Renin- und Noradrenalinkonzentrationen im Plasma. Amlodipin hat eine lange Halbwertszeit und hohe Bioverfügbarkeit. Verschiedene Ca2+-Antagonisten (Verapamil Nifedipin Nicardipin Nisoldipin) wurden bei einer diastolischen Ventrikeldysfunktion im Rahmen einer koronaren Herzkrankheit oder einer Linksherzhypertrophie eingesetzt. Die diastolische Funktion besserte sich in den meisten Studien auch wurden unter den Substanzen Kreislaufgegenregulationen beobachtet. Die DEFIANT-I-Studie (Doppler Flow and Echocardiography in Functional Cardiac Insufficiency: Assessment of Nisoldipine Therapy) zeigte dopplerechokardiographisch unter Nisoldipin bei koronarer Herzkrankheit eine bessere diastolische Funktion. Die Gabe von Diltiazem bei dilatativer Kardiomyopathie hat sich bisher nicht durchgesetzt ebenfalls nicht die hochdosierte Gabe von Verapamil bei hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie. In der Diltiazem-Postinfarkt-Studie kam es bei Patienten mit eingeschränkter Ventrikelfunktion (LV-EF C 40%) häufig zu einer kardialen Dekompensation. Auch Nifedipin führte bei Herzinsuffizienz zu signifikant häufigerer kardialer Dekompensation. Die negativen Effekte der Ca2+-Antagonisten der ersten Generation bei chronischer Linksherzinsuffizienz werden auf die substanzabhängig sehr unterschiedlichen negativ inotropen Effekte sowie auf die neurohumoral vermittelten Kreislaufgegenregulationen zurückgeführt. Beide nachteiligen Effekte haben die neueren Ca2+-Antagonisten Felodipin und Amlodipin wahrscheinlich nicht. Amlodipin (PRAISE: Prospective Randomized Amlodipine Survival Evaluation) und Felodipin (V-HeFT III: Veterans Affairs Heart Failure Trial III) werden noch im Rahmen randomisierter plazebokontrollierter doppelblinder Studien hinsichtlich Symptomatik Belastbarkeit Lebensqualität Pumpfunktion neurohumoraler Stimulation und Prognose untersucht. Die Ergebnisse werden im Sommer 1995 vorliegen. Wenn sie günstig sind könnten diese Ca2+-Antagonisten auch bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit oder arterieller Hypertonie und Linksherzinsuffizienz eingesetzt werden.

Keyword(s): Amlodipin chronische Linksherzinsuffizienz DAVIT-Studie DEFIANT-Studie diastolische Ventrikelfunktionsstörung; Felodipin Gefäßselektivität Isradipin negativ inotrope Potenz negativ inotrope Wirkung neue Ca2+-Antagonisten Nicardipin Nimodipin Nisoldipin


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