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May 2024

Physikalische Medizin und Rehabilitation

Journal/Book: Münch. med. Wschr. 137 (1995) Nr. 26 Deutsch. 1995;

Abstract: Prof. Dr. med. E. Senn Klinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation. Klinikum Großhadern der Universität München. München. Das Fachgebiet der Physikalischen und Rehabilitativen Medizin - wie die offizielle Bezeichnung heißt - kristallisiert sich gerade in jüngster Zeit immer konkreter und spürbarer als unabdingbar notwendige häufig gefragte und logisch sich aufdrängende Ergänzung zu den chirurgisch internistisch- pharmakologisch und psychologisch ausgerichteten Therapieansätzen heraus. Sie arbeitet im diagnostischen und therapeutischen Bereich mit dosierten struktur- und gewebespezifischen Funktionsbelastungen um physiologische biochemische und strukturelle Reaktionen zu provozieren. Die aktuelle Hauptaufgabe des Fachgebietes besteht darin die äußerst zahlreichen Behandlungstechniken in ihrer Wirkungsweise zu verstehen und sie mit klar definierbaren pathologischen Gewebs- und Funktionszuständen - nicht mit den üblichen Krankheiten der heute gebräuchlichen Klassifikationssysteme - in Verbindung zu bringen. Dieses lehr- und nachvollziehbare In- Verbindung- Bringen von krankhaften Zuständen mit funktionell- physikalischen Behandlungstechniken wird auch eine der Grundlagen für die allseits geforderte Qualitätssicherung darstellen. Die Mobilisationstechniken auf dem Vormarsch. Der Begriff der Mobilisation als Ausdruck des therapeutischen Bemühens um eine Verbesserung der Beweglichkeit von Gelenken der Verschiebbarkeit von Gewebsschichten und der Gleitfähigkeit von ligamentären und nervösen Längsstrukturen steht in einem gewissen Gegensatz zur Manipulationstechnik der Chirotherapie und den bereits klassisch gewordenen ebenfalls als manuell bezeichneten Kontrakturbehandlungstechniken. Die Mobilisierungstechniken arbeiten mit fein dosierbaren rhythmischen bzw. periodischen Druck- oder Zugkräften auf die zu mobilisierenden Strukturen wobei laufend Richtung Amplitude und aufzuwendende Kraft den aktuellen unmittelbaren Reaktionen angepaßt werden. Diese als äußerst physiologisch zu bewertenden Reize dienen der direkten mechanischen Belastung der pathologischen Strukturen daher auch der Provokation der Gewebssensorik die ihrerseits die Schmerzhaftigkeit und die Trophik auf nervösem Wege positiv zu beeinflussen vermag. Die Physikalische und Rehabilitative Medizin arbeitet mit dosierten, struktur- und gewebespezifischen Funktionsbelastungen. Die Gelenksmobilisierungstechnik nach Maitland ist schon länger bekannt und hat sich in praxi zur Behandlung sehr empfindlicher und schmerzhafter Gelenke und von Wirbelsäulenabschnitten bereits hervorragend bewährt. Noch wenig bekannt sind die Mobilisierungsverfahren des Nervensystems. Es gibt zahlreiche klinische Beispiele neurogener Schmerzzustände die auf der Entstehung schmerzhafter Gegenspannungen neuronaler Strukturen während bestimmter Bewegungen bzw. unter bestimmten Belastungsstellungen beruhen. Diese Gegenspannungen beispielsweise innerhalb der oberen Thoraxapertur oder innerhalb der Foramina intervertebralia zu lösen ist das Ziel dieser Mobilisierungstechniken für nervöse Strukturen.

Keyword(s): Rehabilitation


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