Einfluß spezifischer Trainingsprogramme auf die Mineralisationsdichte des Knochens

Journal/Book: Phys. Rehab. Kur Med. 5 (1995) 2 S.37-41. 1995;

Abstract: Stiftung Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg (Direktor: Prof. Dr. med. H. Cotta) Heidelberg Zusammenfassung Kenntnisse über den Einfluß verschiedener Trainingsformen auf den Mineralgehalt des Knochens sind unabdingbar für die Gestaltung spezieller Trainingsprogramme zur Therapie und Prävention der Osteoporose. Daher wurde bei einem Kollektiv von n = 40 Hochleistungssportlern verschiedener Disziplinen (Gewichtheber Boxer Rennradfahrer) der Effekt des spezifischen Trainings auf die Knochendichte (bone mineral density BMD) von Lendenwirbelsäule und proximalem Femur mit einem Dualenergieröntgenabsorptiometer (DEXA QDR 2000 Fa. Siemens/Hologic) bestimmt. Die Ergebnisse wurden mit den Werten von (n = 21) alterskorrelierten Freizeitsportlern verglichen. Die BMD der Gewichtheber war gegenüber den Kontrollen an allen Meßorten statistisch signifikant erhöht: LWS +23% Hüfte +23% Wards Dreieck +46%. Auch die BMD der Boxer war erhöht wenngleich nicht im selben Maße: LWS +17% Hüfte +9% Wards Dreieck +7%. Bei den Radrennfahrern war eine Verminderung der Knochendichte im Vergleich zum Kontrollkollektiv zu verzeichnen (LWS -10% Hüfte -14% Wards Dreieck -17 %). Somit kann im Sinne einer Bestätigung des Wolffschen Gesetzes gezeigt werden daß Trainingsprogramme mit hoher axialer Belastung bei jungen Sportlern zu statistisch signifikanten BMD-Erhöhungen an Wirbelsäule und Hüfte führen können. Obwohl bereits bekannt ist daß bei Ausdauersportlern die BMD rasch abfallen kann war doch das Ausmaß der BMD-Verminderung bei den Radfahrern überraschend hoch. Eine direkte Aussage über die Beeinflußbarkeit der Knochendichte bei alten Menschen ist durch diese Untersuchung nicht möglich.

Keyword(s): Körperliche Aktivität - Hochleistungssportler - Osteoporose - Knochendichte - Dualenergieröntgenabsorptiometrie

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