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May 2024

Lärmbekämpfung - Integraler Bestandteil aller Planungen in Heilbädern und Kurorten

Journal/Book: Heilbad & Kurort 47 (1995) 5 S.107-114. 1995;

Abstract: - Bericht zu einem Modellvorhaben des Umweltbundesamtes Berlin - Professor Dr -Ing. Ralf Kürer Berlin 1. Einführung Lärm gehört wegen seiner persönlichen Erfahrbarkeit zu den gravierenden Umweltbelastungen unserer Zeit. Befragungsergebnisse der letzten 40 Jahre zeigen daß Störungen durch Lärm ständig zugenommen haben(1 2) Wertvorstellungen unserer Gesellschaft und Rationalisierungserfordernisse sind zunehmend mit dem vermehrten Einsatz von Maschinen verbunden. Dies hat - bisher jedenfalls - zu ständig steigenden Fahrzeugmengen und Fahrleistungen zu immer mehr Anlagen und Geräten und zu höheren Geschwindigkeiten geführt. Orte und Zeiten der Ruhe werden immer seltener. Für eine nachhaltig umweltschonende Entwicklung unserer Gesellschaft sollten sie aber erhalten oder sogar noch vermehrt werden ! Die mit ihrer Lärmsituation verbundenen Sorgen und Befürchtungen der Bürger sind erheblich: Viele sehen für sich lärmbedingte Gesundheitsstörungen gegeben. Immer mehr wissenschaftliche Untersuchungsergebnisse der letzten Zeit weisen jetzt auch verstärkt darauf hin daß diese Sorgen nicht unberechtigt sind (3 4). Dies bezieht sich insbesondere auf lärmbedingte Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Vorsorge und Abhilfe sind dringend notwendig! Die neuen Erkenntnisse führen für die Heilbäder und Kurorte zu einer besonderen gesundheitssichernden Aufgabe. Aufgrund der zu erfüllenden Prädikatisierungsvoraussetzungen müssen sie ja sowieso sicherstellen daß generell günstige Umweltbedingungen in ihren Orten vorliegen. Sie müssen jetzt aber auch vorsorgend noch mehr als schon bisher auf die Vermeidung jeglichen Lärmstresses achten da dieser den Erfolg der Heilbehandlungen gefährden könnte. Für diese Orte war und ist der Schutz der Ruhe aber nicht nur eine zentrale umweltschützende und gesundheitssichernde Aufgabe sondern dies ist auch ein entscheidender Faktor zur Sicherung ihrer wirtschaftlichen Zukunft. Denn der über die Lärmsituation unzufriedene sich beklagende Gast füllt zunächst zwar "nur" die Beschwerdebücher - schließlich wandert er aber ab zu Orten die sein Ruheanliegen besser berücksichtigen. Auch die Versorgungsträger werden sich jetzt mit ihren Anforderungen an die Unterbringung in den Kurorten mit noch mehr Berechtigung für den Schutz vor Lärm einsetzen. Das Umweltbundesamt (UBA) erwartete somit aus vielen Gründen daß in den Kur- und Erholungsorten große Bereitschaft zur Zusammenarbeit bei Themen der Lärmbekämpfung bestehen würde. So war auch zu hoffen daß diese Orte eine Vorreiterrolle bei der kommunalen Lärmbekämpfung übernehmen würden und in dieser Funktion auch beispielgebende Minderungsstrategien im Rahmen eines UBA-Modellforschungsvorhabens erproben würden. Für dieses Vorhaben war deshalb die Zusammenarbeit sowohl mit den Kur- und Erholungsorten selbst als auch mit dem zuständigen Deutschen Bäderverband vorgesehen. Bei den ersten Kontakten wurde das UBA freundlicherweise vom Deutschen Arbeitsring für Lärmbekämpfung (DAL) und seinem rührigen 1. Vorsitzenden Herrn Dr. Carlein (ehemals Oberbürgermeister von Baden-Baden) unterstützt. Ein erstes Expertengespräch und eine umfangreiche Demonstration lärmarmer Fahrzeuge und Baumaschinen wurde bereits 1984 in Baden-Baden veranstaltet (5). 2. Das UBA-Modellvorhaben "Lärmschutz in Kur- und Erholungsorten" Im Vorfeld zu dem eigentlichen Modellvorhaben hatte das UBA bereits seit Anfang der 80er Jahre eine ganze Reihe von Forschungs- und Modellvorhaben zur Lärmbekämpfung in Kur- und Erholungsorten durchgeführt. Hier wurde z. B. in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Umweltministerium und der Stadt Bad Reichenhall das auch international bekannte "Modell Bad Reichenhall" mit seinen weitreichenden Auswirkungen für die Markteinführung lärmarmer LKW entwickelt. . . .


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